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Baillie Gifford schmettert Thunbergs Greenwashing-Behauptungen ab

Baillie Gifford hat auf die Vorwürfe der Klimaaktivistin Greta Thunberg reagiert, die sich am Freitag vom Edinburgh International Book Festival zurückgezogen hatte, nachdem sie behauptet hatte, das Sponsoring des schottischen Vermögensverwalters sei nichts anderes als „Greenwashing“.

Greta, wie sie leibt und lebt
Greta, wie sie leibt und lebt© Demetrius Freeman / Bloomberg

Thunberg, die am 13. August auf einer Podiumsdiskussion beim Festival auftreten sollte, sagte in einer Erklärung, dass sie nicht an der Veranstaltung teilnehmen könne, da der Hauptsponsor Baillie Gifford „stark“ in fossile Brennstoffe investiere. Das melden neben Citywire auch "Investment Week", "ESG Clarity" und "The Guardian".

Vorwürfe....
„Greenwashing-Bemühungen der fossilen Brennstoffindustrie, einschließlich des Sponsorings kultureller Veranstaltungen, ermöglichen es ihr, die soziale Akzeptanz zu behalten, um weiter zu arbeiten“, sagte Thunberg. „Ich kann und möchte nicht mit Veranstaltungen in Verbindung gebracht werden, die diese Art von Sponsoring akzeptieren.“

... und die Riposte
Nick Thomas, Partner bei Baillie Gifford, widersprach ihrer Ansicht und sagte, sein Haus sei kein bedeutender Investor in fossile Brennstoffe. Nur zwei Prozent der Gelder, die man investiere, flössen in die Industrie für fossile Brennstoffe. Dies stehe im Vergleich zum Marktdurchschnitt von elf Prozent. Einige dieser Unternehmen hätten den Großteil ihres Geschäfts bereits von fossilen Brennstoffen abgewendet, und viele trügen dazu bei, den Übergang zu sauberer Energie voranzutreiben“, sagte Thomas in einer später veröffentlichten Erklärung.

Er argumentierte, dass Baillie Giffords langfristiger Ansatz impliziere, dass das schottische Investmenthaus peu à peu davon abrücke, in traditionelle Energieunternehmen zu investieren. Thomas ergänzte, dass derzeit fünf Prozent der Kunden.Assets in Unternehmen investiert würden, deren einziger Zweck die Entwicklung sauberer Energielösungen sei. Zudem glaube man an offene Debatten und Diskussionen, deshalb sei man auch langjähriger Sponsor des Edinburgh International Book Festivals.

Stochern im Nebel
Vielleicht war es die Intention von Greta Thunberg, das - vermeintliche oder echte - Greenwashing-Problem in das Rampenlicht der Öffentlichkeit zu stellen. Vielleicht war sie aber auch nur schlecht beraten von einigen Hard Core-Unterstützern, die einen Skandalisierungsversuch um jeden Preis starten wollten, um mehr Aufmerksamkeit - konkret auf Kosten von Baillie Gifford - zu erregen.

Jedenfalls setzen sich die Finanzaufsichtsbehörden mit der Frage der Offenlegungs- und Kennzeichnungspflichten für ESG-Fonds auseinander, während teilweise grundlegende Debatten darüber geführt werden, was nachhaltiges Investieren ausmacht und was nicht.

Vielleicht hängt dieser Ausbruch Gretas auch damit zusammen, dass die britische FCA ihre künftigen nachhaltigen Offenlegungsanforderungen (SDR) für die Asset Management-Branche im Vereinigten Königreich, die auf die Bekämpfung von Greenwashing abzielen, zuletzt mit wenig Nachdruck verfolgte. (kb)

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