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TLTRO-Milliardenschub - Jefferies nennt Zahlen

Die vor einigen Jahren eingeführten, targeted longer term refinancing operations (TLTROs) der EZB bringen einigen Banken der Eurozone nun satte Gewinne.

© Alexander Pokusay / stock.adobe.com

Billige Darlehen der Europäischen Zentralbank könnten die Zinserträge der Geschäftsbanken im Euroraum im Schlussquartal 2022 gegenüber dem zweiten Quartal um rund 7,9 Milliarden Euro steigern. Dies schätzen die Analysten der Jefferies Financial Group, berichtet Bloomberg News.

Verlustgeschäft für die EZB, gut für einige Banken
Banken, die sich im Rahmen der sogenannten gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) Geld bei der EZB geliehen und dieses dann bei der Zentralbank eingezahlt haben, werden den Berechnungen zufolge im vierten Quartal einen Anstieg ihrer Nettozinserträge um etwa 13,1 Milliarden Euro verzeichnen. Anziehen dürften indessen jedoch auch die Finanzierungskosten: Jefferies rechnet hier mit einem Plus von rund 5,2 Milliarden Euro. Entsprechend würde der Nettoertrag gemindert.

Als größte Profiteure sieht die Analyse der Jefferies-Analysten um Flora Bocahut die Banken UniCredit und BNP Paribas.

Der Anstieg der Krediteinnahmen gehört zu den Gründen, aus denen die Banken des Euroraums trotz der grassierenden Inflation und der Energiekrise überraschend optimistisch sind. Mehrere Banken, darunter UniCredit und die Deutsche Bank, haben kürzlich erklärt, sie seien optimistisch, was ihre Ertragsaussichten angeht.

TLTROs sind ein Überbleibsel aus der Zeit der Negativzinsen der EZB. Sie wurden von der Zentralbank eingeführt, um die Banken zu ermutigen, weiterhin Darlehen auszureichen. Inzwischen hat die galoppierende Inflation die EZB gezwungen, die Zinsen deutlich schneller anzuheben, als Volkswirte erwartet hatten. (aa)

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