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EZB-Rat Holzmann: Green-Bonds brauchen keine EZB-Unterstützung

Die Europäische Zentralbank muss nach Ansicht von Ratsmitglied und OeNB-Gouverneur Robert Holzmann die boomende Nachfrage nach grünen Anleihen nicht noch weiter anheizen.

OeNB-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Dr. Robert Holzmann
OeNB-Gouverneur und EZB-Ratsmitglied Dr. Robert Holzmann© Günter Menzl / FONDS professionell

Eine Bevorzugung klimafreundlicher Wertpapiere könnte Verzerrungen an den Finanzmärkten hervorrufen, sagte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank in einem Bloomberg-Interview. Das globale Emissionsvolumen grüner Bonds ist in diesem Jahr bisher um mehr als zwölf Prozent gewachsen und hat erstmals die Marke von einer Billion US-Dollar überschritten.

Keine Marktverzerrungen, bitte!
“Wir brauchen grüne Anleihen, aber ihr Erfolg darf nicht nur von der Unterstützung der EZB abhängen”, sagte Holzmann in Wien. “Green Bonds gewinnen stark an Bedeutung. Es gibt eine enorme Nachfrage.”

Europäische Banken haben 2020 bis dato schon Green Bonds für 19 Milliarden platziert

Soll EZB gegen den Klimawandel kämpfen?
Holzmanns Aussagen deuten darauf hin, dass er weniger als einige seiner Ratskollegen überzeugt ist, dass die EZB eine aktive Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels übernehmen sollte. Präsidentin Christine Lagarde hat dieses Thema zu einem zentralen Punkt der Strategieüberprüfung der Notenbank gemacht. Geldpolitiker wie Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel haben mögliche Veränderungen in der Art und Weise signalisiert, wie die Geldpolitik künftig betrieben wird.

EZB unter Aktivisten-Druck
Die EZB sieht sich zunehmender Kritik gegenüber, dass ihre Anleihekaufprogramme umweltschädliche Branchen favorisierten. Dies hat eine Debatte ausgelöst, ob die Käufe weiterhin die Zusammensetzung des Marktes widerspiegeln sollten. (kb)

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