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Warren Buffett über das Leid von Renteninvestoren

In seinem jährlichen Brief an Berkshire-Aktionäre warnt Warren Buffett vor Anleihen. Bond-Anlegern sagt die lebende Investment-Legende eine trostlose Zukunft voraus.

Investment-Altmeister Warren Buffett
Investment-Altmeister Warren Buffett© Andrew Harrer / Bloomberg

Wer auf eine Einschätzung zur aktuellen Lage in der Coronakrise oder der Wahl Joe Bidens zum neuen US-Präsidenten gehofft hat, wurde enttäuscht. In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre seines Unternehmens Berkshire Hathaway sparte Warren Buffet die Themen fast gänzlich aus. Auch die dringliche Frage nach einer möglichen Nachfolge ließ der mittlerweile über 90-jährige Börsen-Guru unbeantwortet. Stattdessen widmete sich Buffett dem Online-Finanzportal "Finanzen.net" zufolge einem anderen Bereich: den Anleihemärkten.

Diese seien aktuell kein guter Ort für Investments, warnte der Investor und verwies unter anderem auf die Entwicklungen am US-Bondmarkt. "Können Sie sich vorstellen, dass das durch eine zehnjährige US-Staatsanleihe verfügbare Einkommen – die Rendite lag zum Jahresende bei 0,93 Prozent – seit September 1981 von damals 15,8 Prozent um 94 Prozent gesunken ist?", schrieb er. Andere Länder wie Deutschland würden gar Negativrenditen zahlen. All dies spreche aus seiner Sicht für eine "trostlose Zukunft" für Anleger von festverzinslichen Wertpapieren.

Aktienrückkäufe als Trostpflaster
Daneben äußerte sich Buffett zu den Aktienrückkäufen von Berkshire Hathaway. Im vergangenen Jahr gab der Börsen-Guru insgesamt 24,7 Milliarden US-Dollar für eigene Anteilsscheine aus – mehr als je zuvor. Als Begründung führte Buffett an, den intrinsischen Wert Berkshires steigern zu wollen, um so einen Mehrwert für die Aktionären zu schaffen. "Diese Maßnahme hat Ihre Eigentümerschaft an jedem Unternehmen Berkshires um 5,2 Prozent gesteigert, ohne dass Sie Ihr Portemonnaie auch nur anfassen mussten", schrieb der Börsen-Guru in seinem Brief. Ursprünglich hatte Berkshire erklärt, 2020 das operative Ergebnis steigern sowie große und gut situierte Unternehmen übernehmen zu wollen. Beide Ziele seien nicht erreicht worden. (fp)

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