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Warren Buffett hat ein Tabu gebrochen...

Eigentlich ist Warren Buffett kein Fan von Aktienrückkäufen. Nun macht der Börsenguru aber erneut eine Ausnahme – auch aus Mangel an Alternativen.

© Houston Cofield / Bloomberg

Die globale Wirtschaft liegt am Boden, geeignete Übernahmeziele sind rar: Berkshire Hathaway, die Investmentgesellschaft von Warren Buffett, wird ihr Geld in der Coronakrise einfach nicht los. Der US-Starinvestor hat deshalb im vergangenen Quartal sein selbst gesetztes Tabu gebrochen und eigene Aktien zurückgekauft. In den drei Monaten bis Ende September gab die Gesellschaft nach eigenen Angaben rund neun Milliarden US-Dollar (7,6 Milliarden Euro) für Aktienrückkäufe aus, berichtet die "Deutsche Presse-Agentur" (dpa).

Insgesamt kaufte der Investmentguru 2020 Anteilscheine für 16 Milliarden US-Dollar zurück. Als Grund führt die dpa den hohen Bestand an liquiden Mitteln an. Buffett tue sich schon seit geraumer Zeit schwer, geeignete Übernahmeziele zu finden, schreibt die Nachrichtenagentur. Berkshire Hathaway saß zuletzt auf 143,7 Milliarden US-Dollar.

Tagesgeschäft leidet unter der Krise
Aktienrückkäufe sind ein beliebtes Mittel, um den Kurs zu pflegen und Investoren damit ein Geschenk zu machen. Die Nachricht dürfte für Anleger deshalb nicht ungelegen kommen, denn das Kerngeschäft von Berkshire Hathaway hat in der Coronakrise gelitten. Der Betriebsgewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent auf 5,5 Milliarden US-Dollar, das wichtige Versicherungsgeschäft rutschte sogar ins Minus. Das Nettoergebnis legte indes von 16,5 auf 30,1 Milliarden US-Dollar zu. Da dabei aber unrealisierte Investmentgewinne und -Verluste ausgewiesen werden, rät selbst Buffett davon ab, dieser Kenngröße zu viel Bedeutung beizumessen. (fp)

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