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Vontobel AM über das Potenzial asiatischer Technologieunternehmen

Sollten institutionelle Investoren neues Kapital in asiatische Technologieunternehmen investieren? Dieser Frage geht ein Experte von Vontobel Asset Management in einer exklusiven Analyse nach.

Jin Zhang, Portfolio Manager, Senior Research Analyst, Vontobel
Jin Zhang, Portfolio Manager, Senior Research Analyst, Vontobel© www.noeflum.ch

Trotz des jüngsten Gesprächs zwischen dem US-Präsidenten und dem Präsidenten der Volksrepublik China bleiben die geopolitischen Risiken hoch. Zu den Kontroversen zwischen beiden Ländern gehören das angedachte Exportverbot für US-Halbleiterchips, die Unstimmigkeiten zwischen den USA und China bei der Prüfung von in New York börsennotierten chinesischen Unternehmen, Chinas strengere Regulierung und die Aufsicht über das Datenmanagement. "Wir glauben, dass es trotzdem attraktive Investmentmöglichkeiten im asiatischen Technologiesektor gibt und Anleger dies nicht ignorieren sollten", schreibt Jin Zhang, Portfolio Manager, Senior Research Analyst, Vontobel Asset Management, in einer "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Analyse.

Kostenreduktion wurde in Angriff genommen
Der asiatische Technologiesektor, insbesondere chinesische Internetunternehmen, bietet selektive Chancen, nachdem die Aktien in den letzten Jahren aufgrund des regulatorischen Drucks stark gefallen sind. Um sich an das neue Umfeld anzupassen, haben die Technologieunternehmen Veränderungen in ihren Geschäftsbereichen vorgenommen, darunter Personalabbau und die Einstellung unrentabler Unternehmen. Da sich die Aussichten für das Wirtschaftswachstum in China stabilisieren, sind diese Unternehmen gut positioniert, um wieder zu wachsen. "Meituan beispielsweise verzeichnet zweistellige Umsatzzuwächse, während die Verringerung der Verluste bei neuen Aktivitäten zu einer deutlichen Verbesserung des Gesamtergebnisses führt", nennt Zhang ein Beispiel.

Südostasien interessant
Aber auch die weitere Region wird zunehmend attraktiv, da sich die Umgestaltung der globalen Lieferketten beschleunigt, wovon Südostasien profitiert. Dem Wirtschaftsraum kommt zugute, dass er sowohl mit dem übrigen Asien als auch mit westlichen Volkswirtschaften zusammenarbeiten kann. Mehrere Länder hier verfügen bereits über ein Ökosystem von Unternehmen.

Malaysia zum Beispiel ist seit langem Teil der Halbleiterkette. Thailand verfügt über ein ausgereiftes Netzwerk von Auto- und Autoteileherstellern, die sich nun auf E-Fahrzeuge verlegen. Auch Indonesien baut seine Automobil- und Elektronikindustrie aus. Da in den südostasiatischen Staaten mehr Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe entstehen, wird die wachsende Mittelschicht letztendlich auch andere Branchen wie den Einzelhandel, die Konsumgüterindustrie und das Bankwesen stärken.

In großen Indizes wie dem MSCI Asia Ex-Japan macht die Informationstechnologie, einschließlich Alibaba, fast ein Fünftel der gesamten Sektorgewichtung aus. TMSC ist der größte Bestandteil, während chinesische Tech-Namen ein Zehntel des Gesamtwertes ausmachen. In Anbetracht der Tatsache, dass viele dieser größten Beteiligungen weiterhin in einem unsicheren regulatorischen Umfeld operieren, fragen sich die Anleger zu Recht, wie sie die asiatischen Märkte angehen sollen. Sollten sie die Marktschwäche nutzen, um ihr Portfolio im Technologiebereich aufzustocken, oder sollten sie lieber liquide Mittel halten, die sich in diesem Jahr angesichts der anhaltenden globalen Unsicherheit besser entwickelt haben? Zhang gibt darauf eine Antwort: "Unserer Ansicht nach ist es an der Zeit, das Engagement in ausgewählten asiatischen Technologieunternehmen zu erhöhen."

Die großen Internetunternehmen in China haben vor allem unter internem Druck gelitten, z. B. unter regulatorischen Änderungen. Zhang glaubt, dass sie das Schlimmste hinter sich haben, da der Rahmen für die Regulierungen jetzt steht und ein Teil der Unsicherheit damit aus dem Markt ist. In letzter Zeit haben auch Nachrichten über Fortschritte bei der Prüfung von in den USA notierten chinesischen Unternehmen die Stimmung bei den Aktien verbessert.

"Auch wenn wir von diesen Unternehmen keine außerordentliche Rentabilität mehr erwarten sollten, so sollten sie doch in der Lage sein, 2023 ein neues Niveau ordentlichen Wachstums zu erreichen", schreibt Zhang abschließend. (aa)

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