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US-Banken verweigern Dividenden-Diät

Die Covid-19-Pandemie trifft US-Banken weniger schlimm als gedacht. Viele von ihnen wollen trotz Krise an ihren Dividenden festhalten.

© Sergey Nivens / stock.adobe.com

Gute Nachrichten für Aktionäre: Trotz der schweren Rezession, die derzeit in den USA grassiert, können die meisten US-amerikanischen Großbanken an ihren jährlichen Ausschüttungen festhalten. Das bescheinigte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Instituten im Zuge ihrer Stresstests, berichtet das "Handelsblatt". JP Morgan Chase, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs und Morgan Stanley kündigten am Montag nach Börsenschluss an, ihre Dividende unangetastet lassen. Einzig Wells Fargo dürfte die Ausschüttung an die Aktionäre in diesem Jahr kürzen – zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren.

Im Rahmen der Quartalsergebnisse Mittel Juli will die Bank bekanntgeben, um wie viel die Dividende von zuletzt 51 Cent je Aktie sinken soll. Analysten rechnen mit einer Kürzung auf 20 Cent pro Anteilsschein. Der Kurs reagierte prompt und gab nach Börsenschluss um ein Prozent nach.

Hohe Kapitalanforderungen
Goldman Sachs schnitt beim Stresstest der Fed am schlechtesten ab. Die Notenbank gibt in diesem Jahr erstmals einen sogenannten "Stress Capital Buffer" vor, also einen individuellen Kapitalpuffer, den jede Bank erfüllen muss. Demnach muss Goldman Sachs bis zum Ende des dritten Quartals eine Kernkapitalquote von mindestens 13,7 Prozent vorweisen. Im zweiten Quartal lag der Wert laut Vorstandschef David Solomon bei rund 13 Prozent. Den vorgegebenen Wert will die Bank in den kommenden Monaten erreichen.

JP Morgan hatte dagegen keine Probleme, die Kapitalanforderungen der Notenbank zu erfüllen. "Die Bank kann weiterhin ihre Dividende zahlen und gleichzeitig gesunde Kapital- und Liquiditätspositionen halten", sagte Vorstandschef Jamie Dimon der Zeitung. Sollte sich der Ausblick deutlich verschlechtern, könnten aber Dividendensenkungen folgen. (fp)

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