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Union Investment trennt sich von 180 "schmutzigen" Firmen

Die DZ Bank Gruppe macht Ernst mit ihrem Versprechen, durch Anlage-Entscheidungen im Asset Management einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu wollen. Bei der Tochter Union Investment sind inzwischen viele Unternehmen, die diesem Anspruch nicht genügen, aus den angebotenen Fonds verbannt worden.

© gguy / stock.adobe.com

Die zur DZ Bank-Gruppe gehörende Union Investment macht Ernst und drückt bei Klimasündern auf die Verkaufsknöpfe. “In den letzten Monaten hat die Union Investment rund 180 Unternehmen aus ihren Fonds herausgenommen”, erklärte Cornelius Riese, Co-Chef der DZ Bank, in einem Interview mit Bloomberg. “Das heißt, sie hat die Anteile an diesen Unternehmen verkauft. Grund hierfür ist die Verschärfung der Richtlinien im Bereich Kohle.” Betroffen sind viele Kohleförderer und Stromversorger; Namen wollte Riese nicht nennen.

Den vollständigen Ausstieg aus der Finanzierung von Kohleförderung und Kohleverstromung hatte Union Investment im vergangenen Jahr beschlossen. Die Richtlinien sehen im Detail folgendes vor:

  • Nur Unternehmen, die weniger als fünf Prozent ihres Umsatzes in der Kohleförderung erzielen, sind für den Asset Manager noch investierbar. Bis zum Jahr 2025 sinkt diese Schwelle auf null.
  • In Konzerne, die Kohle verstromen, investiert die Union Investment nur noch, wenn sie damit weniger als 25 Prozent ihres Gesamtumsatzes erzielen. Bis 2035 sinkt diese Umsatzschwelle ebenfalls auf null.

Anleger wollen ESG-Fonds
Union Investment verwaltete zuletzt rund 427 Milliarden Euro. Besonders stark nachgefragt werden derzeit unter anderem Fonds mit einem positiven Beitrag zum Klimaschutz. “Rund 60 Prozent des Neugeschäfts mit privaten Kunden bei der Union Investment fließt inzwischen in nachhaltige Fonds”, sagte Riese.

Union Investment ist in guter Gesellschaft
Auch andere Fondsmanager machen zunehmend einen Bogen um Klimasünder. DekaBank erklärt auf ihrer Webseite, dass sie in Unternehmen aus dem Bereich Kohleförderung und -verstromung nicht investiert, sobald eine festgesetzte Umsatzgrenze überschritten wird.

Allianz SE will die Treibhausgas-Emissionen im eigenen Investment-Porfolio in den nächsten Jahren deutlich senken und sich deswegen möglicherweise auch von Anlagen trennen, sagte Vorstand Günther Thallinger Anfang des Jahres. (aa)

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