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Tradeweb: Renditen weltweit im Sinkflug

Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen gaben im Juli nach, wobei nahezu alle von Tradeweb beobachteten Märkte im Monatsverlauf Rückgänge im zweistelligen Basispunktbereich verzeichneten.

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Die meisten institutionellen Investoren werden vergangenen Monat wohl Kursgewinne bei ihren Staatsanleihen verzeichnet haben, angesichts fast überall fallender Renditen. Angeführt wurde der Trend von der zehnjährigen australischen Staatsanleihe, deren Rendite um 28,5 Basispunkte nachgab und den Monat bei 1,19 Prozent schloss. Dies war der vierte monatliche Rückgang in Folge, hält Tradeweb in einer "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Analyse fest. Der Grund dafür? Laut Daten der australischen Statistikbehörde gingen die vorläufigen Einzelhandelsumsätze im Juni vor dem Hintergrund neuer Lockdowns und steigender COVID-Infektionszahlen um 1,8 Prozent zurück.. Die Inflationsrate stieg im Zwölf-Monatszeitrum zum 30. Juni 2021 um 3,8 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2008.

Deutschland auf Platz zwei
Der zweitgrößte Rückgang war bei der Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe zu verzeichnen, die um 25 Basispunkte nachgab und den Juli bei -0,46 Prozent beendete. Eine von Eurostat gegen Monatsende veröffentlichte vorläufige Schnellschätzung zeigte, dass die Wirtschaft der Eurozone im zweiten Quartal 2021 um zwei Prozent und gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres sogar um 13,7 Prozent wuchs.

Auf ihrer Sitzung vom Juli beließ die Europäische Zentralbank den Leitzins unverändert und gab bekannt, dass sie ihre Nettowertpapierkäufe im Rahmen des Notfall-Anleihekaufprogramms (Pandemic Emergency Purchase Programme, PEPP) im Gesamtvolumen von 1,85 Billionen noch mindestens bis Ende März 2022 fortsetzen wird und in jedem Fall so lange, bis die Pandemie vorüber ist.

Auch US-Renditen im Sinkflug
Indessen beendete die Rendite der zehnjährigen US-Treasury den Juli 20,5 Basispunkte tiefer bei 1,24 Prozent, nachdem sie zu Monatsbeginn noch bei 1,48 Prozent gelegen hatte. Auf ihrer Sitzung vom 28. Juli gab die US-Notenbank Fed bekannt, dass sie den Zielkorridor für die Federal Funds Rate bei 0-25 Prozent belassen würde, bis die Ziele einer Vollbeschäftigung und einer langfristigen Inflationsrate von zwei Prozent erreicht seien.

Das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen fiel im Juli auf 81,2 Punkte und markierte damit ein Fünfmonatstief, während der saisonbereinigte IHS Markit Flash U.S. Services PMI auf 59,8 Punkte zurückging (Juni: 64,6 Punkte).

Japan: Knapp über der Nulllinie
Die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihe, die angesichts der aktiven Zinskurvensteuerung der Bank of Japan kaum noch nennenswert schwankt, fiel im Monatsverlauf um 3,5 Basispunkte auf 0,02 Prozent. Die japanische Notenbank nahm keine Änderungen an ihrer Geldpolitik vor und beließ die kurzfristigen Zinsen unverändert bei -0,1 Prozent. Sie senkte außerdem ihre BIP-Prognose für dieses Jahr von 4,0 Prozent auf 3,8 Prozent, revidierte jedoch ihre Wachstumsprognose für 2022 von 2,4 Prozent auf 2,7 Prozent nach oben. Das Verbrauchervertrauen stieg im Juli auf 37,5 Punkte, den höchsten Stand seit 17 Monaten. (aa)

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