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Nikko AM-Chefstratege: Fed hat guten Job gemacht, BoJ muss nachbessern

John Vail, Chief Global Strategist von Nikko Asset Management, blickt voraus auf die anstehende FOMC-Sitzung der Fed und beurteilt deren Politik, wie auch jene der Bank of Japan (BoJ).

John Vail, Nikko Asset Management
John Vail, Nikko Asset Management© Nikko Asset Management

Nach Einschätzung von John Vail, Chief Global Strategist von Nikko Asset Management, habe die Fed bislang einen guten Job gemacht, wie die Ankündigungen - bzw. die Reaktionen darauf - von diversen Fed-Programmen zeigen.

Markt preiste Unsicherheit rasch wieder aus
Die Fed müsse sich laut Vail auf den Abschluss ihrer jüngsten unfassbar umfangreichen und komplizierten Programme konzentrieren. Die größten neuen Kaufprogramme haben noch nicht einmal begonnen und werden möglicherweise gar nicht nötig werden, da die Ordnung bereits in Erwartung der Käufe wiederhergestellt sei und Verkäufe risikobehafteter Vermögenswerte auch künftig stark gemildert werden dürften.

Anders als die Bilanzerweiterung der Fed oder das Ersetzen privater Märkte durch direkte staatliche Planung wäre diese Wirkung nach Ansicht Vails optimal. Da sich mehrere in Schwierigkeiten geratene Großunternehmen bereits auf die Insolvenz zubewegen, sollte nicht fälschlicherweise der Eindruck entstehen, dass die Fed allen Unternehmen aus der Patsche hilft und auf breiter Front zum riskanten Agieren ermuntert. Die Zahl der Anleihen, die die Fed von einem Unternehmen kaufen kann, sei ohnehin begrenzt. Daher werde der Markt weiterhin in hohem Maße funktionieren und Kapital einer besseren Nutzung zuteilen.

"Die künftigen Aktivitäten der Fed dürften sich darauf richten, die Zinsstrukturkurve zu steuern, wie es das Twist-Programm vor fast einem Jahrzehnt getan hat: Derzeit ist das aber nicht unmittelbar erforderlich", prognostiziert Vail und wirft in seinem Kommentar auch einen Blick auf die japanische Geldpolitik:

Bank of Japan lockerte am 27. April
Die Bank of Japan habe durch die Aufhebung der Obergrenze fürs Quantitative Easing alle Zweifel daran beseitigt, dass sie die Zinsstrukturkurve trotz ansteigender Anleiheemissionen verteidigen kann. Der fiskalische Stimulus bleibe somit der Hauptakteur, mit der Geldpolitik als unterstützender Rolle.

Um ihr Programm auszuweiten, musste die BOJ die zulässige Laufzeit für den Kauf von Unternehmensanleihen auf fünf Jahre ausdehnen; auf das kurze Ende hat sie bereits maßgeblichen Einfluss. "Sie möchte auch die längerfristigen Anleihen großer Kreditnehmer unterstützen, weshalb sie die Grenze dessen, was sie pro Unternehmen kaufen kann, auf das Fünffache erhöht hat" erklärt Vail abschließend. (aa)

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