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Metzler AM: Nachhaltigkeit wird zum "New Normal" beim Geldanlegen

Die nachhaltige Kapitalanlage dürfte bald zum Standard des Investierens gehören, lautet die Prognose der ESG-Strategen von Metzler Asset Management. Drei Faktoren befördern diese Entwicklung.

© robert / stock.adobe.com

Der Trend zu nachhaltigen Investments ist nicht aufzuhalten. In den kommenden zehn Jahren dürften sich diese endgültig zum Standard entwickeln – so die Überzeugung von Jan Rabe, ESG-Stratege bei Metzler Asset Management. "Vergleichbar mit disruptiven Megatrends in der Realökonomie ist die nachhaltige Kapitalanlage im Begriff, das Verhalten der Kapitalmarktakteure maßgeblich zu verändern", sagt er. Bereits heute werden 35 Prozent aller weltweit verwalteten Vermögenswerte nach ESG-Kriterien investiert.

Experten erwarten, dass sich der Trend fortsetzt. Bis zum Jahr 2035 könnten 70 Prozent der globalen Vermögenswerte nachhaltig gemanagt werden. ESG-Stratege Rabe geht sogar von einer noch höheren Quote aus: "Wir rechnen damit, dass bis 2035 über 90 Prozent des verwalteten Vermögens nachhaltig investiert sein werden." Drei Faktoren dürften diese Entwicklung befeuern: Zum einen dürfte die zunehmende ökonomische Unsicherheit den Wunsch nach stabilen Geldanlagen fördern. Zweitens stützt eine striktere Regulierung der Geldanlage vor allem nachhaltige Anlageinstrumente. Drittens stellen viele Anleger mittlerweile konventionelle Finanzprodukte in Frage und wollen ihre Anlagestrategie nachhaltig ausrichten.

ESG-Ratingagenturen bauen Einfluss aus
Trotz des kräftigen bisherigen Wachstums bietet der ESG-Bereich nach Meinung der Metzler-AM-Finanzprofis immer noch enormes Potenzial für Anleger. Noch spiegeln die Wertpapierkurse den Trend zur nachhaltigen Anlage nämlich ihrer Ansicht nach nicht ausreichend wider. Hinzu kommt, dass die Definition des ESG-Begriffs, den Akteure wie Staaten oder Ratingagenturen formen, immer noch nicht vollends geklärt ist. Es drohen sogar neue Risiken: Anleger scheinen sich verstärkt auf Ratingagenturen zu verlassen. "ESG-Ratings haben sich als Ausgangspunkt vieler Entscheidungen in Anlageprozessen etabliert", sagt Experte Rabe. Er befürchtet am Markt für nachhaltige Kapitalanlagen, ähnlich wie im Markt für Kreditratings, ein Monopol der großen Agenturen. (fp)

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