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Merck Finck: Corona sorgt auch langfristig für Niedrigstzinsen

Um die Wirtschaft vor dem Corona-Kollaps zu bewahren, nehmen die Eurozonen-Mitglieder Neuschulden in enormer Höhe auf. Für Investoren sind das schlechte Nachrichten, sagt Daniel Kerbach von der Privatbank Merck Finck.

© Eisenhans / stock.adobe.com

Die Staaten der Eurozone kämpfen mit Hilfsprogrammen in Höhe von mehr als 1,5 Billionen Euro gegen die Folgen der Corona-Krise. Ihr Schuldenberg wächst dadurch rasant. Beispiel Deutschland: Im vergangenen Jahr lag die Schuldenquote der Bundesrepublik bei rund 59 Prozent. Im Zuge der Corona-Krise könnte sie auf 74 Prozent steigen, urteilt Daniel Kerbach, Investment-Chef der Privatbank Merck Finck. In Italien dürfte die Schuldenquote gar von zuletzt 136 auf bis zu 160 Prozent in die Höhe schießen.

Die schuldenfinanzierten Corona-Hilfen können zwar die Wirtschaft stützen, schwächen aber die Widerstandsfähigkeit des europäischen Währungssystems, befürchtet Kerbach. In dieser Situation sorgt die Europäische Zentralbank (EZB) seiner Ansicht nach für eine gewisse Stabilität. "Das beschlossene Pandemie-Notfall-Programm in Höhe von 750 Milliarden Euro ist ein wichtiger Schritt", sagt der Investmentprofi.

Investoren sollten Aktienquoten erhöhen
"Um die Schulden zu finanzieren, werden die Staaten versuchen, die Zinsen auf Jahre hinweg weiter extrem niedrig zu halten", erklärt Kerbach. Im Fall steigender Zinsen dürften die Euro-Staaten nämlich angesichts der heftigen Neuverschuldung reihenweise pleitegehen.

Unterm Strich heißt das: Zinsanlagen bleiben auf lange Zeit hinaus unattraktiv. "Ohne Aktien wird es also auch in Zukunft nicht gehen", sagt Kerbach. (fp)

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