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Mark Dowding warnt vor mehr Volatilität im Herbst

Nach einem relativ ruhigen Sommer droht den Märkten ein heißer Herbst. Das liegt unter anderem daran, dass zukünftige Zinssenkungen länger auf sich warten lassen als vielfach erhofft.

Mark Dowding, Bluebay Asset Management
Mark Dowding, Bluebay Asset Management© BlueBay Asset Management

„Der in dieser Woche veröffentlichte US-Verbraucherpreisindex für Juli fiel relativ positiv aus. Das nährte die Hoffnung, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat und dass dies in den kommenden Monaten eine Wende in der Geldpolitik der US-Notenbank einläuten könnte. Das stützte Risikoanlagen. Die Gesamtinflation liegt jedoch nach wie vor bei 8,5 Prozent und die Kerninflation bei 5,9 Prozent, rekapituliert Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management die wichtigsten, veröffentlichten Makro-Daten der vergangenen Tage.

Dowdings Einschätzung nach dürfte die Kerninflation bis zum Jahresende kaum unter fünf Prozent sinken. "Wir halten es für voreilig, zu früh im nächsten Jahr mit Zinssenkungen zu rechnen."

Kurze Duration empfehlenswert
Der jüngste Arbeitsmarktbericht hat bestätigt, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin in guter Verfassung befindet. "Daher sind wir der Meinung, dass einige Marktteilnehmer für das kommende Jahr geradezu von einer Rezession ausgehen wollen. In Ermangelung von Belegen für diese These scheint sie weitgehend auf der Vorstellung zu beruhen, dass dies nach einer Umkehrung der Zinskurve im Jahr 2022 zwingend der Fall sein sollte. Daher erwarten wir in den kommenden Monaten weiterhin einen Anstieg der Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf mehr als 3,0 Prozent und behalten eine kurze Duration bei", merkt Dowding an.

Vor der geldpolitischen Fed-Sitzung im September werden weitere Daten zum Arbeitsmarkt und zur Inflation veröffentlicht. Derzeit scheint die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung um 50 oder 75 Basispunkte ziemlich ausgeglichen. Es ist unwahrscheinlich, dass das Bild in den kommenden Wochen klarer wird und die Volatilität der Zinssätze dürfte im Vergleich zu den vergangenen Wochen geringer sein. meint Dowding.

Fed-Mitglieder werden aktiv werden
Vor diesem Hintergrund könnten Aktien- und Anleihe-Spreads profitieren, da Anleger offenbar übermäßig vorsichtig positioniert waren. Weil sich die finanziellen Bedingungen jedoch weiter entspannen, könnte dies bei einigen Fed-Mitgliedern Unbehagen auslösen und sie befürchten lassen, dass es die bisher ergriffenen Maßnahmen zunichtemachen könnte. Dowding geht daher davon aus, dass relativ hawkishe Äußerungen der Fed davor warnen und somit die Preisentwicklung eindämmen werden.

"Wenn wir derzeit ein paar Wochen Sommerruhe erleben, sollten Anleger aus unserer Sicht die Gelegenheit nutzen, um ihre Portfolios in Erwartung einer Rückkehr zu volatileren Marktbedingungen nach der Ferienzeit zu positionieren", empfiehlt Dowding abschließend. (aa)

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