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Mark Dowding/ BlueBay AM: „Die höheren Teuerungsraten sind da“

Die Preisteuerung wird nun zum Zünglein an der Waage für die Marktentwicklung, so Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management. Bleibt die Inflation auf niedrigem Niveau, wird es wenig Druck auf die US-Notenbank geben, die Zinsen zu erhöhen.

Mark Dowding, CIO von BlueBay AM
Mark Dowding, CIO von BlueBay AM© Hemmerich / Institutional Money

Mark Dowding, CIO von BlueBay Asset Management, sind die erwarteten höheren Teuerungsraten bereits da: "Die Verbraucherpreise stiegen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington jüngst mitteilte. Niedrigere Treasury-Renditen, die sich im Gefolge des erhöhten Preisauftriebs einstellten, sorgten für eine neue Rallye bei Risikoanlagen, wobei US-Aktien wieder in die Nähe historischer Höchststände stiegen. Der Eindruck dürfte nicht trügen, dass der Verlauf der Inflation letztendlich der Schlüssel für die Leitzinsen, Anleiherenditen und die breitere Marktrichtung in den kommenden Monaten und Quartalen sein wird."

Alles hängt an der künftigen Inflationsentwicklung
Einfach ausgedrückt: Bleibt die Inflation auf niedrigem Niveau, wird es wenig Druck auf die US-Notenbank geben, die Zinsen zu erhöhen. In einem solchen Szenario könnten ein robustes Wirtschaftswachstum und reichlich Liquidität die Märkte weiter nach oben treiben. Sofern jedoch die Inflation nach oben tendiert, werden die Anleiherenditen und Leitzinsen steigen, was zu einer heiklen Marktdynamik führen könnte.

BlueBay AM neigt dazu, einen mittelfristigen Anstieg der Inflation zu erwarten: Die Fiskalpolitik übe sich weiterhin in einer expansiven Rolle, und die Federal Reserve reagiere gerne auf Veränderungen der Preisentwicklung, anstatt ihnen zuvorzukommen, so Dowding weiter.

Schecks an US-Haushalte: Was wird damit wohl geschehen?
Nachdem US-Präsident Joe Biden das 1,9 Billionen US-Dollar umfassende Corona-Konjunkturpaket mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt hat, wird es nicht mehr lange dauern, bis die US-Haushalte Schecks per Post erhalten. Weil ein großer Teil früherer staatlicher Zuwendungen aufgrund der unübersichtlichen Corona-Lage gespart wurde, dürften die Bilanzen vieler Verbraucher, die über weitere Rücklagen verfügen, salopp formuliert, solide aussehen. Sobald sich die wirtschaftliche Aktivität normalisiert, würde es BlueBay AM daher nicht überraschen, wenn eine ausgeprägte Konsumbereitschaft die bisherige Sparneigung in den Schatten stellt. Dowding dazu: "Ein Leben ohne Öffentlichkeit schreckt vom Geldausgeben ab – wer will schon in neue Kleidung investieren, wenn man nirgendwo hingehen kann? Sobald jedoch die Eindämmungsmaßnahmen gegen Covid-19 zurückgenommen werden können, wird es kein Halten mehr geben, um an die Kleiderstangen zu kommen." (kb)

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