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Dowding/BlueBay AM: „Bitcoin-Investoren haben kein Interesse an ESG!"

Es habe den Anschein, so Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management, als ob den Hipstern und Millennials, die sich derzeit auf Kryptowährungen stürzen, der durch das Schürfen der Cyber-Devise entstehende horrende Stromverbrauch letztlich egal sei.

Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management
Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management© Hemmerich / Institutional Money

Mark Dowding, CIO von BlueBay Asset Management, warnt die Krypto-Jünger: „Die entsprechenden Investitionen in das Schürfen von Kryptowährungen haben aus ESG-Sicht rabiat negative Folgen.“

Angst, die Bitcoin-Rallye zu verpassen, regiert
Aufreger der vergangenen Tage war die fortgesetzte Rallye der Kryptowährungen: Bitcoin durchschnitt die Marke von 45.000 US-Dollar wie Butter, nachdem Tesla ein Investment in die Digitalwährung in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben hatte und plant, die Cyber-Devise als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Die FOMO-Manie (fear of missing out), die schon in den vergangenen vier Monaten den Anstieg des Bitcoin-Kurses um 500 Prozent bewirkte, lockt nochmals Scharen von neuen Investoren in die Anlageklasse, analysiert Dowding.

Irrer Stromverbrauch: Wo bleibt hier die Nachhaltigkeit?
"Wir kommen nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass die entsprechenden Investitionen aus ESG-Sicht rabiat negative Folgen haben", sagt Dowding. "Abgesehen davon, dass Kryptowährungen in hohem Maße zur Finanzierung krimineller Aktivitäten in einem nicht regulierten Markt genutzt werden und dass die laxe Governance von Cyber-Devisenbörsen Kleinanleger einer katastrophalen Verlustgefahr aussetzt, sorgen Bitcoin-Investments für enormen Energieverbrauch, der mit dem Mining der Kryptowährung verbunden ist. Schätzungen zufolge übertrifft der Stromverbrauch des digitalen ,Schürfens’ von Bitcoin den gesamten Stromverbrauch eines Landes von der Größe Argentiniens, das immerhin 45 Millionen Einwohner hat."

Konterkariert das Schürfen am Ende die ESG-Bestrebungen?
Gehen die Preise für Kryptowährungen durch die Decke, steigt auch der Anreiz zum Bitcoin-Mining. Der Energieverbrauch könnte daher auch weiterhin in alarmierendem Maße ansteigen. Investoren sollten in diesem Zusammenhang hinterfragen, ob die Verringerung von Kohlenstoffemissionen, die man durch eine Investition in Tesla im Vergleich zu traditionellen Autoherstellern zu erreichen glaubt, in der Praxis durch Elon Musks Entscheidung, Teile des Unternehmenskapitalstocks in Bitcoin zu investieren und dadurch dessen Preis in die Höhe zu treiben, torpediert wird.

Hipster und Millennials als ESG-Muffel, die schnell reich werden wollen
Es habe den Anschein, als ob die Hipster und Millennials, die sich derzeit auf Kryptowährungen stürzten, letztlich überhaupt kein Interesse an ESG-Ansätzen hätten – und eher durch den Wunsch motiviert seien, schnell reich zu werden und daher rasant steigenden Preisen hinterher zu jagen“, so Dowding abschließend. (kb)

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