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Liquiditätsmangel: Pensionsfonds betteln bei ihren Trägern um Geld

Bei britischen Pensionsfonds besteht derzeit eine hohe Nachfrage nach Cash, um die durch den Zinsanstieg entstandenen Lücken zu füllen. Nun sollen die Trägerunternehmen neues Geld nachschießen oder zumindest mit Garantien aushelfen.

In einer Krise ist "Cash King" und Liquidität gefragt
In einer Krise ist "Cash King" und Liquidität gefragt© peshkov / stock.adobe.com

Eine Reihe britischer Unternehmen sieht sich informierten Kreisen zufolge mit der Aufforderung konfrontiert, ihren Pensionsfonds Notkredite zu gewähren, um deren Liquidität zu erhöhen, berichtet Bloomberg.

Fallende Kurse lösen Teufelskreis aus
Die Pensionsfonds wollen sich für den Fall absichern, dass sie im Zuge eines erneuten Ausverkaufs von Gilts gezwungen sind, Nachschusszahlungen auf Derivatepositionen zu leisten. Dazu suchen sie in ihren Portfolios nach weiteren Möglichkeiten, ihre Liquiditätspuffer wieder aufzubauen, nachdem die am leichtesten veräußerbaren Vermögenswerte bereits abgestoßen wurden.

Um ihre Kunden zu schützen versuchen einige Fonds dabei zu vermeiden, sich von besonders wertvollen Vermögenswerten zu trennen, wie Berater und Pensionsfondsberater berichten, die nicht namentlich genannt werden möchten.

Illiquide Assets sind nun ein Problem
Die Fonds wollten vor allem ihre Bestände an Wachstumswerten oder weniger liquiden Anlagen schützen, so zum Beispiel Infrastrukturprojekte, die den Systemen langfristig zugute kommen sollen, hieß es. Ein Anwalt sagte, dass sich die Anfragen seiner Kunden nach kurzfristigen Notkrediten von Arbeitgebern auf Hunderte von Millionen Pfund belaufen könnten.

Trägerunternehmen müssen aushelfen
“Wir haben eine Reihe großer Kunden, die Notfall-Liquiditätsfazilitäten vorbereitet haben, die von ihrem Sponsor zur Verfügung gestellt werden sollen”, berichtet Patrick Bloomfield, Partner bei der Beratungsfirma Hymans Robertson, in einer schriftlichen Antwort auf Fragen.

Bank of England soll weiter den Rentenmarkt stützen
Der Branchenverband Pensions and Lifetime Savings Association forderte die Bank of England am Dienstag auf, ihr Notkaufprogramm für Anleihen bis mindestens Ende des Monats zu verlängern. Dann will Schatzkanzler Kwasi Kwarteng seine Fiskalstrategie für Großbritannien vorstellen.

Die Zentralbank in London dementierte am Mittwoch einen Bericht, wonach sie die Frist für ihre Bondkäufe verlängern könnte. Sie bestätigte die Aussage von Gouverneur Andrew Bailey, dass die BoE das Programm am Freitag beenden werde. (aa)

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