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DWS-Studie: Wie es Pensionsfonds mit Impact Investing halten

Eine Studie von DWS und Create-Research offenbart ein steigendes Interesse von Pensionsfonds an Impact Investing. Dieses ist aber noch steigerungsfähig, wie ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt.

Simon Klein, DWS
Simon Klein, DWS© Christoph Hemmerich / Institutional Money

Impact Investing wird in den breiten Kapitalmarkt vordringen – und passive Anlagen wie ETFs und Mandate sind eine wichtige Triebkraft für diese Entwicklung. Dies ist das zentrale Ergebnis der jüngsten Studie „Impact Investing 2.0 – Advancing into public markets“ von DWS und Create-Research. Zur Erinnerung: Unter Impact Investing werden allgemein Anlageformen verstanden, die neben einer finanziellen Rendite noch ein weiteres Ziel formulieren, vor allem im sozialen oder Umweltbereich.

„Die wichtige Studie von Create-Research zeigt, dass ETFs und passive Mandate den entscheidenden Unterschied machen können, um Impact Investing in der Breite zum Durchbruch zu verhelfen. Wir sehen bereits heute eine hohe Nachfrage von privaten und institutionellen Investoren nach Indexkonzepten, die konkrete Ziele formulieren und werden unsere Aktivitäten in diesem Segment noch stark ausbauen“, sagt Simon Klein, Global Head of Passive Sales bei der DWS.

Treiber der Entwicklung
Die Studie zeigt, dass der Vormarsch des Impact Investings insbesondere von zwei Datenpunkten getrieben wird: Um das globale Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen, sind wahrscheinlich Investitionen in Höhe von 100 Billionen US-Dollar erforderlich. Und um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen bis 2030 umzusetzen, sind jährliche Ausgaben in Höhe von fünf bis sieben Billionen Dollar nötig.

Private Märkte können aufgrund ihrer begrenzten Skalierbarkeit dieses Kapital nicht alleine aufbringen. Dagegen bieten öffentliche Märkte, an denen Instrumente wie Fonds und ETFs gehandelt werden, sowohl die Größe als auch die Reichweite, um das benötigte Kapital zu mobilisieren.

Mehr als jeder Fünfte hat bereits oder will in Kürze investieren
Wie weit diese Entwicklung vorangeschritten ist, zeigt die Umfrage unter 50 der größten Pensionsfonds in Nordamerika, Europa, Asien und Australien, die zusammen ein Vermögen von 3,3 Billionen Euro verwalten. Demnach haben bereits 22 Prozent der Pensionsfonds Impact Investing als Teil ihrer passiven Anlagen implementiert oder implementieren es derzeit.

„Pensionsfonds sehen es zunehmend als ihre Pflicht an, stellvertretend für ihre Pensionäre dazu beizutragen, die negativen Effekte der bisherigen wirtschaftlichen Entwicklung auf Umwelt, Klima und Biodiversität einzudämmen – hier ist noch ein langer Weg zu gehen, aber der wichtige erste Schritt ist gemacht“, sagte Amin Rajan, Chief Executive von Create-Research.

Geeignete Benchmarks verfügbar
Da die beiden Ziele Netto-Null und SDG durch regelbasierte Indizes wie die Paris-Aligned und Climate Transition Benchmarks der Europäischen Union, SDG- oder auch Green Bond Indices zu erreichen sind, können thematische passive Engagements über ETFs und Mandate dem Impact Investing zum Durchbruch an den öffentlichen Märkten verhelfen.

Diese These wird durch die vorliegende Studie bestätig: 58 Prozent der Umfrage-Teilnehmer glauben, dass sich das steigende Interesse an thematischen Fonds im Laufe der Zeit in Impact Investing weiterentwickeln wird. 64 Prozent sind der Meinung, dass das Netto-Null-Ziel Impact Investing begünstigen wird, und 54 Prozent gehen davon aus, dass die SDGs neue Chancen bieten werden. Jeweils 28 Prozent der Pensionsfonds erwarten, dass sie in den kommenden drei Jahren SDG-, EU Paris-Aligned und EU Climate Transition-Indizes nutzen werden. (aa)

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