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Isabel Schnabel: EZB-Straffungen haben bislang wenig bewirkt

Das EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel ist mit der bisherigen Inflationsentwicklung und der Wirkung der Geldpolitik nicht zufrieden.

Prof. Dr. Isabel Schnabel
Prof. Dr. Isabel Schnabel© Christoph Hemmerich / Institutional Money

Die Straffung der Geldpolitik, mit der die Europäische Zentralbank die Inflation einzudämmen sucht, hat laut Direktoriumsmitglied Prof. Isabel Schnabel bislang wenig Wirkung gezeigt. Das schreibt Bloomberg News.

Die Teuerung bei den Verbraucherpreisen habe immer noch Schwung und die Kerninflation sei außerordentlich hoch, sagte Schnabel am Dienstag in einem Webcast. Die jüngste Verlangsamung der Gesamt-Inflation sei indessen gar nicht auf die Politik der EZB zurückzuführen.

“Man kann nicht sagen, dass die Geldpolitik einen solchen Einfluss hat, dass wir darauf hoffen können, dass die Inflation mittelfristig unser Zwei-Prozent-Ziel erreicht”, sagte Schnabel. “Wir werden uns genau ansehen, was auf den Arbeitsmärkten passiert, was mit Investments passiert, wie sich die Wirtschaft insgesamt entwickelt.”

Higher for longer?
Vergangene Woche hatte die EZB die Zinsen um einen halben Prozentpunkt angehoben und für die nächste Sitzung im März einen weiteren Schritt desselben Umfangs signalisiert. Angesichts der hartnäckigen Kerninflation gehen einige der Falken im EZB-Rat davon aus, dass die Zinserhöhungen in den kommenden Monaten fortgesetzt werden müssen.

“Wir müssen uns die Frage stellen, wie lange wir im restriktiven Bereich bleiben müssen”, sagte Schnabel. “Das wird davon abhängen, ob wir robuste Belege dafür haben, dass die Inflation, und insbesondere die Kerninflation, wieder zu unserem Zweiprozent-Ziel konvergiert und sich dort stabilisiert.” (aa)

Headline Inflation vs Kerninflation

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