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HQ Trust: In welchen Monaten Investoren Aktien nicht halten sollten

Ob sich die Strategie, im Mai Aktien zu verkaufen bzw. diese abzusichern und später wieder Markt-Exposure einzugehen, über viele Jahre rechnet, hat HQ Trust analysiert. Dabei sind einige überraschende Ergebnisse herausgekommen.

Sven Lehmann, HQ Trust
Sven Lehmann, HQ Trust© HQ Trust

Profianleger kennen sicherlich die bekannteste aller Börsenweisheiten: „Sell in May and go away“ – häufig verbunden mit dem Zusatz „but remember to come back in September.“ Wie sinnvoll die Anwendung dieser Börsenregel in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten war, hat Sven Lehmann, bei HQ Trust Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend, analysiert.

Lehmann hat auf Basis der Daten des S&P 500 Performanceindex seit dem Jahr 1872 analysiert, welche Monate Investoren Rendite und welche ihnen eher Risiko beschert hätten. Er errechnete, ob die Börsenweisheit sinnvoll war – oder ob es bessere Monate für eine Anlagepause gegeben hätte.

Grundsätzlich trifft die Börsenregel zu. Blickt man auf die vergangenen 150 Jahre haben die Monate September und Mai zum Anlageerfolg keine Rendite, sondern nur ein erhöhtes Risiko beigetragen.

Risiko-Rendite-Übersicht, wenn man fünf Monate im Jahr nicht investiert ist vs. durchgängiges Investment

Sell in May and go away but remember to come back in September? Aus Renditesicht wäre es besser, gewesen, die Monate von Februar bis Juni auszulassen. Am besten war es aber, investiert zu bleiben.

Analyse verschiedener Beobachtungszeiträume
Waren Marktteilnehmer im Zeitraum von Mai bis September nicht investiert, hätte ihre Performance Lehmanns Berechnungen zufolge immerhin bei 6,3 Prozent p.a. gelegen. Vergleicht man das mit allen anderen zwölf Fünf-Monats-Pausen kommt der Zeitraum von Mai bis September immerhin auf Platz zwei. Aus Renditesicht wäre es laut Lehmann nur noch besser gewesen, die fünf Monate von Februar bis Juni auszulassen. Dann hätte die Rendite 6,5 Prozent p.a. betragen.

Marktrisikoprämien müssen durch eisernes Halten verdient werden
Schlechter wären Investoren gefahren, die auf die XL-Version der Börsenregel gesetzt haben, die auf ‚but remember to come back in September or better November‘ endet. Ihre Performance hätte nur bei 4,6 Prozent p.a. gelegen … wobei es immerhin der beste Zeitraum mit sieben Monate Anlagepause gewesen wäre.

„Am besten wäre es allerdings gewesen, gar nicht zu verkaufen. Über den gesamten Zeitraum lag die Wertentwicklung bei 9,2 Prozent", hält Lehmann abschließend fest. (aa)

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