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Streuen mit Stilen

Auf den ersten Blick ist es ganz leicht, seine Aktienanlagen zu streuen. Schließlich gibt es unterschiedliche Regionen, Branchen oder Anlagestile wie Value, Growth oder Momentum. Doch streuen Anleger überhaupt, wenn sie gleichzeitig auf Growth und Momentum setzen? Sven Lehmann hat nachgerechnet.

Sven Lehmann, Portfoliomanager bei HQ Trust 
Sven Lehmann, Portfoliomanager bei HQ Trust © HQ Trust

In seiner Analyse hat der Fondsmanager von HQ Trust, Sven Lehmann, die sogenannte rollierende Ein-Jahres-Korrelation von sieben wichtigen Anlagestilen (Dividende, Growth, Minimum Volatilität, Momentum, Qualität, Small Caps und Value) ermittelt. Um einschätzen zu können, wie parallel Investments in den Stilen verlaufen, berechnete Sven Lehmann einen Mittelwert über die vergangenen 20 Jahre (Dreieck oben rechts in der untenstehenden Grafik). Dem stellt er den aktuellen Wert (Dreieck unten links) gegenüber. Bei seiner Untersuchung betrachtet der Wirtschaftsmathematiker den Mehrertrag der Anlagestile gegenüber dem MSCI ACWI, um den Effekt langfristig steigender Kurse auszublenden.

Korrelationen der Anlagestile schwanken stark
Zwischen Momentum und Growth ist der Gleichlauf aber besonders hoch.

Erkennnisse
"In den vergangenen 20 Jahren haben die Korrelationen der Anlagestile stark geschwankt“, sagt Sven Lehmann. "Aktuell am höchsten ist aktuell der Gleichlauf der Mehrerträge von Momentum und Growth sowie von Value und Dividende: Die Korrelationen liegen hier bei 0,9 beziehungsweise 0,78.“

Am besten gestreut hätten Investor zuletzt mit Momentum-Aktien und Dividendenfürsten sowie mit Value- und Growth-Titeln. Hier bewegen sich die Aktien bei Korrelationen von -0,70 und -0,64 am stärksten in unterschiedliche Richtungen, analysiert Lehmann. "Auf lange Sicht am höchsten war der Gleichlauf zwischen Momentum und Growth: Seit 2002 lag er immerhin bei 0,47.“

Was viele überraschen dürfte
Am niedrigsten war die Korrelation der Mehrerträge von Value- und Qualitätsaktien mit -0,58. Qualität habe schließlich seinen Preis und laufe in vielen Marktphasen anders als die günstigen Value-Titel, so Lehmann weiter. Besonders gut gestreut hätten Anleger in den vergangenen Jahren mit Aktien aus dem Bereich Minimum Volatilität. Vergleicht man sie mit anderen Anlagestilen, gebe es häufig keinen Zusammenhang bei den Mehrerträgen gegenüber dem MSCI ACWI. (kb)

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