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Halten von „Verlierern“ schadet mehr, als Halten von „Gewinnern“ nutzt

High-Yield-Investoren sollten sich, gerade in Zeiten steigender Inflationserwartungen, bewusst sein, dass wir es bei dieser Anlageklasse mit asymmetrischen Renditeprofilen zu tun haben. Sprich, die Risiken sind größer als die Chancen, mahnt Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch AM in Zürich.

Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management in Zürich
Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management in Zürich© Fisch AM

Demnach schadet das Halten von ‚Verlierern’ wesentlich mehr, als das Halten von ‚Gewinnern‘ nutzt, sagt Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management in Zürich. Und obwohl zunehmende Inflation im Durchschnitt positiv für die Gewinnmargen des High-Yield-Gesamtmarkts ist, gibt es Emittenten, die unter höheren Inflationsraten leiden. So hält man bei Fisch AM eine negative Margenentwicklung für eher wahrscheinlich in Branchen, in denen die Aufwendungen für Löhne und Gehälter einen hohen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen, wie in der Gastronomie und einigen Bereichen des Einzelhandels. Da diese Branchen im High-Yield-Universum vergleichsweise unbedeutend sind, erscheint dieses Risiko überschaubar. Von daher bereitt Fisch AM ein möglicher Druck auf die Margen infolge einer höheren Inflation und eine dadurch bedingt negative Bonitätsentwicklung keine übergroße Sorge.

Historische Überrenditen untersucht
Bei diesen Überrenditen handelt es sich um die Rendite nach Abzug der Komponente, die auf Zinsänderungen zurückzuführen ist. "Ein Vergleich unterschiedlicher Inflationsszenarios zeigt, dass ein Anstieg der Inflation den High-Yield-Markt in der Vergangenheit nicht vor übermäßige Probleme stellte", stellt Kyle Kloc fest. "Zwar sanken die Überrenditen bei überdurchschnittlich hoher und weiter steigender Inflation, doch die mit Abstand schlechtesten Überrenditen waren zu verzeichnen, wenn die Inflationsraten bereits über dem Durchschnitt lagen und dann fielen. Mit anderen Worten geben uns die Erfahrungen der Vergangenheit Grund zu der Annahme, dass der High-Yield-Markt eine höhere Inflation durchaus verkraften kann."

Inflation an sich ist für die High-Yield-Anlageklasse nicht das zentrale Problem
Selbst wenn sie einen Zinsanstieg nach sich zieht, ist das für uns nicht das Thema Nummer eins. Man müsse jedoch wachsam bleiben und Emittenten meiden, die durch steigende Preise unter Druck gerieten, so Kloc weiter. Überdies sei es essenziell zu verstehen, ob eine höhere Inflation das Risiko einer strafferen Geldpolitik berge, die das Wachstum abwürgen könnte. Das Wirtschaftswachstum und seine Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit der Emittenten bleibe einer der wichtigsten Faktoren für die Entwicklung des High-Yield-Markts. "Für Investoren in Hochzinsanleihen liegt somit der Schlüssel zum Erfolg darin, diesen Aspekt stets im Blick zu behalten und möglichen Tretminen auszuweichen“, weiß Kloc. (kb)

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