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Gewinnmargen unter Druck: Q3-Zahlen verlieren an Glanz

Höhere Inflation bringt über die Kostenseite bei vielen Unternehmen die Gewinnmargen unter Druck. Diese scheinen derzeit ein langjähriges Top auszubilden. Damit stellt sich für Investoren die Frage, ob zukünftige Kurssteigerungen bei Aktien möglich respektive gerechtfertigt sind.

Die Gewinnmargen der Unternehmen kommen derzeit von zwei Seiten unter Druck.
 
Die Gewinnmargen der Unternehmen kommen derzeit von zwei Seiten unter Druck.
 © cunaplus / stock.adobe.com

Die Gewinne des dritten Quartals haben es bisher geschafft, die niedrige Erwartungshürde zu überwinden, aber tief im Innern der jüngsten Quartalsberichte lauert Grund zur Sorge, warnt Bloomberg. Gewinnmargen werden zusehends durch die höchste Inflation seit Jahrzehnten aufgezehrt.

„Die Ergebnisse des dritten Quartals können nicht beeindrucken“, fasst Barclays-Stratege Emmanuel Cau den Gesamteindruck auf etwa halber Strecke der Berichtssaison zusammen. Das Übertreffen der Analystenerwartungen hat sich gemessen am Gewinn je Aktie auf ein durchschnittliches Niveau eingependelt und die Qualität der besser als erwarteten Ergebnisse ist eher gering. Zwar steigen die Umsätze weit, aber unterm Strich bleibt weniger Gewinn bei den Unternehmen hängen.

Steigende Kosten, sinkende Konsumentennachfrage
Große Technologieunternehmen wie Amazon und Meta Platforms wurden letzte Woche hart abgestraft, nachdem ihre Ergebnisse und Ausblicke die Anleger enttäuscht hatten. Sportbekleidungsgiganten wie Nike und Adidas - wo es die zweite Gewinnwarnung innerhalb von drei Monaten hagelte - brachen ein. Selbst Lebensmittelhändler wie die britische Tesco leiden unter Margenschmerzen, da inflationsgeplagte Verbraucher zur billigeren Konkurrenz abwandern.

„Gemessen an der Anzahl der Herabstufungen im Vergleich zu den Heraufstufungen, hat sich im Verlauf der Berichtssaison die Margenstimmung zunehmend negativ entwickelt“, schreiben Goldman-Sachs-Analysten unter der Leitung von Peter Oppenheimer. Sie stellen fest, dass etwa 80 Prozent der europäischen Unternehmen beim Umsatz zulegen, aber nur 55 Prozent beim Gewinn.

Ein Blick in die Abschriften der Telefonkonferenzen und Managerkommentare zeigt, dass Unternehmen hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten, der Arbeitskosten und der Margen vorsichtiger geworden sind. „Der Prozentsatz der Unternehmen mit positiven Prognosen scheint im Vergleich zu den letzten Jahren bescheiden,“ sagt Cau. (aa)

Gewinnmargen scheinen ein Plateau zu bilden

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