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Fisch Asset Management über die Aussichten von Hochzinsanleihen

Ob High Yield Bonds kommendes Jahr Investoren interessante Renditen bieten und welche Regionen und Rating-Klassen aussichtsreich sind, erläutert Fisch Asset Management.

Kyle Kloc, Fisch Asset Management
Kyle Kloc, Fisch Asset Management© Fisch AM

„Wir gehen davon aus, dass High-Yield-Anleihen im Jahr 2021 positive Erträge generieren werden. Angesichts der Kombination aus anhaltend tiefen Zinsen, bereits engeren Spreads nahe ihrer historischen Durchschnittsniveaus und Sorgen um Kapitalstrukturen bestimmter Marktsegmente (vor allem Energie, Einzelhandel und Freizeit) im Anschluss an die Pandemie kommen wir zur Überzeugung, dass die Gesamtrenditen von Hochzinsanleihen 2021 im unteren einstelligen Bereich liegen werden", erklärt Kyle Kloc, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management, in einem Kommentar zum Hochzinsanleihenmarkt. Gleichzeitig erwartet Kloc, dass sich die Volatilität dank weiterer fiskal- und geldpolitischer Anreize in Grenzen hält, solange es keinen schweren Rückschlag bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gibt.

Bewertungen bald wieder in der Nähe alter Stände
Nach der enormen Spreadausweitung im März nähern sich die Bewertungen infolge einer beispiellosen Erholung wieder ihren Ständen von vor der Pandemie. Das zurückgehende Tail-Risk aufgrund der Pandemie und der Anlagenotstand im andauernden Niedrigzinsumfeld dürften aus Klocs Sicht 2021 jedoch zu einer weiteren Spreadeinengung führen.

Kloc zieht Anleihen mit B-Rating solchen mit CCC-Rating vor, da die Verengung im CCC-Segment aus sein Sicht bereits sehr erheblich war. "Wir glauben außerdem, dass mit B geratete Papiere das beste Risiko-Ertragsprofil für den Fall aufweisen, dass die für 2021 erwartete Verbesserung der Kreditqualität und Normalisierung ausbleiben."

Anleihen mit BB-Rating könnten zusätzlich von Anlegern im Investment-Grade-Segment nachgefragt werden, die ihre Suche nach Rendite auf die unteren Ratingkategorien ausweiten.

Optimismus für europäische Hochzinsanleihen
Kloc hat zum Jahreswechsel eine leichte Präferenz für europäische High-Yield-Anleihen: "Aus unserer Sicht besitzt das europäische High-Yield-Segment nach der Pandemie etwas mehr Spielraum für eine Spreadeinengung als das US-Segment. Außerdem beinhaltet es mehr qualitativ höherwertige Emittenten und ist nicht so stark auf Rohstoffe und insbesondere Energie ausgerichtet.

Er erwartet, dass die Ausfallraten im Vergleich zu ihrem pandemiebedingten Höchststand sinken werden und sich ihrem langfristigen Durchschnitt von rund vier Prozent annähern. Allerdings werden sie Klocs Einschätzung nach ihren langfristigen Durchschnitt vorerst kaum unterschreiten, da die Unternehmen infolge der Pandemie womöglich noch Probleme mit ihren Kapitalstrukturen haben. Dies gelte vor allem für den Energiesektor, der darüber hinaus unter anhaltend tiefen Energiepreisen leidet. (aa)

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