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Fisch AM über Convertible Bonds und neues, interessantes Material

Wandelanleihen haben dieses Jahr gehalten, was institutionelle Investoren von ihnen erwartet haben. Die Leiterin für Wandelanleihen von Fisch AM rekapituliert die bisherige Performance und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung von Convertible Bonds.

Stephanie Zwick, Leiterin Convertibles bei Fisch Asset Management
Stephanie Zwick, Leiterin Convertibles bei Fisch Asset Management© Fisch Asset Management

Nach knapp zwei Dritteln des Anlagejahrs 2020 kann konstatiert werden: Wandelanleihen legten ein lehrbuchmäßiges Verhalten an den Tag. Sowohl das defensive Verhalten in der scharfen Krise im Februar und März als auch die Partizipation an den Kursgewinnen in der bis heute andauernden Erholungsphase funktionierten wie gewünscht. Dieses Zwischenfazit zieht Stephanie Zwick, Leiterin Convertibles bei Fisch Asset Management in Zürich, in einer aktuellen Analyse.

In Summe führte dies sogar zu einer deutlichen Outperformance des breiten Wandelanleihenmarkts seit Jahresanfang im Vergleich zu den meisten bekannten Aktienindizes. Die Hauptgründe sind laut Zwick der traditionell hohe Anteil des Wandelanleihenmarkts in Nordamerika, wo die Erholung deutlicher ausfiel, sowie die Sektoren zyklischer Konsum und Technologie, welche einen stärkeren Anteil in der Anlageklasse Wandelanleihen aufweisen als bei Aktienmarktindizes.

Coronakrise sorgte für interessante Emissionen
Sehr interessant sind Zwisch zufolge die Entwicklungen im Wandelanleihenuniversum in punkto Neuemissionen, die die Vorjahre deutlich übertreffen. Im aktuellen Umfeld haben besonders krisengeschüttelte Unternehmen die Wandelanleihe als attraktives Finanzierungsinstrument (wieder)entdeckt. Dazu zählten beispielsweise Kreuzfahrtgesellschaften, Hersteller und Händler von Sport- und Freizeitausrüstung sowie Fluggesellschaften.

Aus Investorensicht sei dies eine willkommene Entwicklung. Denn diese Emissionen ermöglichen es dem Investor, sich auch direkt in den stark getroffenen Branchen zu engagieren und an einer potenziell überdurchschnittlichen Erholung zu partizipieren. Zudem bieten Emissionen aus diesen Sektoren eine weitere Diversifikationsmöglichkeit, da diese Segmente bisher weniger stark repräsentiert waren im Wandelanleihenuniversum. "Erfreulicherweise gingen neben den neuen Emittenten auch bewährte Unternehmen an den Markt und sorgten so für ein Gleichgewicht", ergänzt Zwick.

Was derzeit interessant ist
Die momentane Faktenlage bedeutet für Investoren die Kreditqualität noch intensiver zu beleuchten, um in diesen bezüglich Covid-19 unsicheren Zeiten Ausfälle möglichst zu vermeiden. Den Wandelanleihenmarkt sieht Zwick fundamental positiv und auch die Liquidität ist gut. Die Bewertungen in den USA sind mittlerweile durchaus hoch und europäische Papiere bieten Zwicks Einschätzung nach aktuell mehr Raum für weitere Kurszuwächse.

"Dennoch sind Wandelanleihen kein Trading Tool, um kurzfristige Markterwartungen umzusetzen. Im Gegenteil: ihr Nutzen kommt vor allem langfristig als strategischer, defensiver Baustein eines globalen Portfolios zum Tragen. Sie haben in den vergangenen 25 Jahren gezeigt, dass sie die Stabilität erhöhen, ohne dass der Anleger dies über einen Aktienmarktzyklus hinweg mit einer spürbar niedrigeren Rendite erkaufen musste", erklärt Zwick abschließend. (aa)

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