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Eyb & Wallwitz: Löst der Euro den Greenback als Leitwährung ab?

Die politische Instabilität der USA sorgt dafür, dass sich viele Länder nach Alternativen zum US-Dollar als Leitwährung umschauen. Der Euro könnte diese Rolle einnehmen, sagt Vermögensprofi Georg von Wallwitz.

© Sergey Nivens / stock.adobe.com

Der US-Dollar könnte als Leitwährung bald ausgedient haben. Zumindest verleitet die politische Instabilität der USA und der fortwährende Einsatz der Währung als Waffe etwa gegenüber dem Iran viele Länder dazu, sich verstärkt nach Alternativen zum Greenback umzusehen. "Solange China kein Rechtsstaat ist, wird der Yuan den Dollar nicht beerben", sagt Vermögensprofi Georg von Wallwitz. Für ihn ist der Euro die einzige ernstzunehmende Alternative.

Damit eine Währung als Leitwährung taugt, muss der dahinterstehende Wirtschaftsraum groß, politisch stabil und rechtsstaatlich organisiert sein, erklärt der Experte. Es muss darüber hinaus eine glaubwürdige und unabhängige Zentralbank geben sowie ein "liquides risikoloses Asset". All diese Kriterien treffen auf den Euro zu, ist von Wallwitz überzeugt.

Starkes Europa – auch nach der Krise
Die Corona-Krise markiert zwar einen Tiefpunkt für Europa – allerdings einen, aus dem der Kontinent mit einer stabilen Währung gut herauskommen dürfte. "Politisch könnte sich eine zunehmend stabilere und staatenähnlichere EU immer mehr zu einem umworbenen Partner der alten und neuen Großmächte entwickeln – und dafür einen Preis verlangen", sagt von Wallwitz. Auf eine Renaissance würde er zwar noch nicht wetten, zugleich sieht er aber auch "endlich wieder Gründe, optimistisch auf Europa zu blicken." (fp)

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