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EPH European Property über die Sinnhaftigkeit von Hotelinvestments

Nach Ansicht von Tomasz Dukala von EPH European Property Holdings können Hotelinvestments auch in Coronazeiten für institutionelle Investoren Sinn ergeben.

Tomasz Dukala, EPH European Property Holdings
Tomasz Dukala, EPH European Property Holdings© EPH European Property Holdings

Hotel- und Gastgewerbe gehören unbestritten zu den am stärksten von der Covid-19-Pandemie und ihren Konsequenzen betroffenen Branchen. Das stark gestiegene Infektionsgeschehen und der nächste Shutdown in Deutschland zeigen: Entwarnung für Hotels kann erst gegeben werden, wenn die Pandemie vollständig und dauerhaft überwunden ist, erklärt Tomasz Dukala, Board Member, EPH European Property Holdings, in einem "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Beitrag: (aa)


Dennoch muss man kein Hasardeur sein, um auch in solchen Zeiten eine Hotelimmobilie zu erwerben. Im Gegenteil: Investments in Hotelimmobilien in Deutschland können gerade jetzt sinnvoll sein. Denn angesichts der aktuellen Lage ergeben sich Opportunitäten. Entscheidender denn je ist es, diejenigen Häuser ausfindig zu machen, die einerseits die Corona-Krise überleben und andererseits für die Zeit nach der Pandemie die besten und am schnellsten wieder gefragten Konzepte haben.

Bei jeder Hotelimmobilie lautet derzeit die Frage, wie zuverlässig der Betreiber die Pacht bezahlen kann. Auf dem Höhepunkt des partiellen Shutdowns im Frühjahr hatten alle Betriebe sehr schwere Umsatzeinbußen zu verzeichnen, mitunter bis zum Totalausfall. Der Sommer brachte Entlastung, doch nun stehen abermals schwierige Monate bevor. Die Betreiber können solche Durststrecken nur überleben, wenn sie in den vergangenen, teils sehr gut gelaufenen Phasen ausreichende Reserven aufgebaut haben. Ihre Kalkulation muss nachhaltig sein und in guten Zeiten einen ausreichenden Spielraum aufweisen. Businesspläne, die selbst in Boomjahren auf Kante genäht waren, werden die Krise nicht überstehen.

Neben der Bonität und der Kalkulation des Betreibers kommt noch ein weiteres wichtiges Kriterium hinzu: das konkrete Geschäftsmodell und die dazugehörige Lage. Das heißt konkret, dass Häuser im Vorteil sind, die ein diversifiziertes Gästepotenzial ansprechen, möglichst geringe saisonale Schwankungen aufweisen und deren Geschäftsmodell in unterschiedlichen Marktphasen funktioniert. Stadthotels in den Metropolen beispielsweise profitieren von mehreren potenziellen Kundengruppen wie Sightseeing- und Kulturtouristen, Geschäftsleuten und Messebesuchern, und zwar in allen Jahreszeiten.

Auch dort gibt es derzeit drastische Buchungsrückgänge und es ist kein Garant für das Überleben in dieser Krise. Doch sobald es wieder Lockerungen gibt, können sie am ehesten wieder mehr Gäste empfangen – zumal im Inland, da dorthin auch schneller Spontanreisen unternommen werden. Ein weiterer Faktor ist eine moderne Zimmerausstattung mit einheitlichen und auf maximale Raumeffizienz gestalteten Zimmern. Zum einen erleichtern solche Hotelzimmer die Umsetzung von Hygienemaßnahmen. Zum anderen sprechen sie jüngere Hotelgäste an, die weniger Corona-sensibel sind.

Die Frage ist jedoch nicht nur, ob und wie die Hotelkonzepte die Corona-Krise überstehen. Ebenfalls entscheidend ist die Überlegung, welche Konzepte als erstes wieder Fahrt aufnehmen, wenn die Pandemie überwunden ist. Denn es wird eine ganze Weile dauern, bis die Übernachtungszahlen in Deutschland und Europa wieder die Niveaus von vor Ausbruch der Pandemie erreichen. Auch dort sehen wir weder das saisonal betriebene Urlaubsressort noch das reine Business-Hotel, sondern ganzjährig gefragte, moderne Stadthotels mit diversifizierter Kundschaft im Vorteil. Zudem werden viele Gäste zunächst Buchungen im Inland bevorzugen, da es eine Weile dauern wird, bis die Reise- und Tourismusbranche auch international wieder Fahrt aufnehmen wird.

Nach überstandener Krise werden sich die Überlebenden wieder den Herausforderungen widmen, die den Hotelmarkt schon zuvor stark beeinflusst hatten. Dazu zählen das immer stärker auf Buchungsplattformen im Internet abwandernde Buchungsverhalten mit erheblichen Folgen für Preisgestaltung und Transparenz, die wachsenden Erwartungen an ein digitalisiertes Aufenthaltserlebnis oder die zunehmende Beliebtheit von Hotelketten mit bekannten Marken. Es sind dieselben Häuser, die sich diesen Herausforderungen erfolgreich stellen und gleichzeitig die besten Karten haben, die Pandemie zu überstehen.

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