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Diese Investoren steigen "entschlossen" in die großen Tech-Boliden ein

Hedgefonds haben ihre Wetten auf die Mega-Boliden unter den US-Techwerten ausgebaut und sind dabei laut einer Analyse der Goldman Sachs Group so "entschlossen vorgegangen" wie zuletzt vor Beginn der Corona-Pandemie.

© sdecoret / stock.adobe.com

Institutionelle Investoren sollten vielleicht eine Erhöhung der Exposures in großkapitalisierte Technologiewerte in Erwägung ziehen. Denn viele Hedgefonds scheinen entsprechendes schon zu machen. Nicht nur bei Big Tech, sondern auch bei den Herstellern zyklischer Konsumgüter wurde das Engagement erhöht, wie es am Dienstag in einem Bericht von Bankstrategen um Ben Snider hieß. Indessen stutzten die Hedgefonds ihre Positionen in den Bereichen Energie und Rohstoffe. Über diese Umschichtungen informiert Bloomberg.

Die Goldman-Studie hat die Bestände von Hedgefonds mit Aktienpositionen im Gesamtvolumen von 2,4 Billionen Dollar analysiert. Der durchschnittliche Fonds legte seit Anfang Juli um vier Prozent zu und verringerte die Verluste im bisherigen Jahresverlauf damit auf neun Prozent.

Neuer Mut zum Risiko
“Angesichts des unsicheren Marktumfelds und der schwachen Renditen der letzten Zeit haben die Hedgefonds ihr Leverage reduziert, sich wieder auf Wachstumswerte konzentriert und die Portfoliokonzentration erhöht”, erklärte das Goldman-Team.

Die Gewichtung der zehn größten Portfolio-Positionen stieg den Angaben zufolge im Quartal bis Ende Juni auf 70 Prozent, den höchsten Wert seit dem ersten Quartal 2020.

Amazon.com hat Microsoft von der Position der beliebtesten Long-Position verdrängt. An der Börse ging es für den weltgrößten Online-Händler im laufenden Quartal 26 Prozent voran. Indessen zog die Aktie des Softwareriesen etwa acht Prozent an. Dem Bericht zufolge haben die Hedgefonds auch ihre Wetten auf den Grafikkarten-Spezialisten Nvidia, Apple, Tesla sowie den Teamsoftware-Entwickler Atlassian erhöht.

Innerhalb des Techsektors steigerten die Hedgefonds ihr Engagement im Bereich Anwendungssoftware, in dem sie übergewichtet sind. Es stieg aber auch die Positionierung bei Hardware und Halbleitern, die untergewichtet werden.

Megacap-Techologieaktien hatten zuletzt die Nase vorn

Etwas niedriger als erwartete Zinsen sorgten für Kursfantasie
Mit der Fed-Wende ins Falkenlager hat ein Index für Tech-Aktien mit besonders großer Marktkapitalisierung im erstem Quartal elf Prozent nachgegeben, um in den anschließenden drei Monaten weitere 25 Prozent abzusacken. Im laufenden Quartal ging es zehn Prozent bergauf. Schub brachten Wetten, dass Anzeichen einer Konjunkturabkühlung die US-Notenbank dazu bewegen werden, bei der geldpolitischen Straffung weniger aggressiv vorzugehen.

Gebannter Blick auf die Fed
Mit Blick auf das anstehende Fed-Symposium in Jackson Hole ist der jüngste Optimismus geschwunden. An der Börse gibt es geteilte Meinungen darüber, ob der Anstieg des Nasdaq 100 um fast 13 Prozent im Juli mehr war als eine Bärenmarkt-Rally. “Es wird wahrscheinlich noch mehr Ungemach geben”, erwartet Strategin Charu Chanana von Saxo Capital Markets. “Die Märkte preisen den Zinspfad der Fed noch immer unzureichend ein.” (aa)

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