Deutschland und die Rezessionsgefahr
Europas größte Industrienation dürfte eine Winterrezession knapp vermieden haben, meinen die fünf großen Wirtschaftsinstitute, die die deutsche Bundesregierung beraten. Auch wenn das gute Nachrichten sind, bestehen noch immer andere Probleme.
Deutschland wird nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute des Landes knapp um eine Winterrezession herumgekommen sein. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.
Laut der Gemeinschaftsdiagnose der fünf Institute, die die Bundesregierung beraten, dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,1 Prozent gewachsen sein. Im Schlussquartal 2022 war die Wirtschaftsleistung Deutschlands um 0,4 Prozent geschrumpft.
“Der konjunkturelle Rückschlag im Winterhalbjahr 2022/2023 dürfte glimpflicher ausgefallen sein als im Herbst befürchtet”, hieß es im Bericht. “Die angebotsseitigen Störungen, die die deutsche Wirtschaft seit geraumer Zeit belasten, haben nachgelassen.”
Für 2023 erwarten die Institute einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent, gefolgt von einem Zuwachs um 1,5 Prozent im Jahr 2024.
Inflation ist weiterhin ein Problem
Ein merklicher Rückgang der Inflationsraten werde indessen “noch etwas auf sich warten lassen, da der Nachfragesog vorerst kaum geringer werden dürfte”, so die Institute. “Dazu tragen neben den staatlichen Entlastungsmaßnahmen auch die absehbar hohen Lohnsteigerungen bei.”
Auf eine nur wenig rückläufige Teuerung von 6,0? Prozent 2023 werde erst im kommenden Jahr eine spürbare Entspannung folgen, “insbesondere aufgrund der rückläufigen Energiepreise.”
Auftragseingänge gestiegen
Der Auftragseingang in Deutschlands Verarbeitendem Gewerbe ist den dritten Monat in Folge gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitgeteilt hat. Zuletzt hatte die Industrie der Entwicklung im Dienstleistungssektor hinterhergehinkt. (aa)
Deutschlands BIP-Entwicklung inklusive Prognose für 2023 und 2024
