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Der S&P 500 und die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen

US-amerikanische Aktien tendieren dazu, sowohl im Jahr vor der Wahl als auch unmittelbar vor der Wahl überdurchschnittliche Gewinne zu verzeichnen. Laut Tea Muratovic, Gründerin von Seasonax Capital, ist anzunehmen, dass die nationale Budget- und Geldpolitik der Grund für dieses Verhalten ist.

„Ob im November ein Republikaner oder ein Demokrat zum Präsidenten der USA gewählt wird, hat keine große Auswirkung auf die Entwicklung des US-amerikanischen Aktienmarktes“, so Tea Muratovic, Mit-Gründerin der Investmentvoutique Seasonax Capital (siehe Bildmitte). Stattdessen sei eher der Wahlzyklus verantwortlich für die Performance. Frau Muratovic ist auf dem Foto flankiert von dem Co-Gründern Dimitri Speck (links) und Christoph Zenk (rechts).
„Ob im November ein Republikaner oder ein Demokrat zum Präsidenten der USA gewählt wird, hat keine große Auswirkung auf die Entwicklung des US-amerikanischen Aktienmarktes“, so Tea Muratovic, Mit-Gründerin der Investmentvoutique Seasonax Capital (siehe Bildmitte). Stattdessen sei eher der Wahlzyklus verantwortlich für die Performance. Frau Muratovic ist auf dem Foto flankiert von dem Co-Gründern Dimitri Speck (links) und Christoph Zenk (rechts).© Seasonax GmbH

Die bevorstehenden Wahlen in den USA bestimmen zunehmend die Berichterstattung und überschatten sogar das Thema Covid-19. Die ganze Welt fragt sich, ob am 3. November die 59. Präsidentschaftswahlen eine Wende bringen werden oder ob das Motto für weitere viere Jahre „America First“ lauten wird. Während diese Frage letztlich an den Urnen beziehungsweise durch viele Briefwähler entschieden wird, beschäftigt sich Saisonalitäts-Spezialist Seasonax mit statistischen Belege für wahrscheinliche Markttrends in Zusammenhang mit der bevorstehenden US-Wahl.

Entwicklung des S&P 500 vor, während und nach Wahljahren
"Die Performance der Aktienmärkte in der Vergangenheit hat gezeigt, dass die Richtung des Marktes nicht davon abhängt, ob ein Republikaner oder ein Demokrat zum Präsidenten gewählt wird, sondern eher von dem Wahlzyklus beeinflusst wird, in dem wir uns befinden", analysiert Tea Muratovic, Gründerin von Seasonax Capital. "Die US-Präsidentschaftswahlen sind der Angelpunkt des Vier-Jahres-Zyklus, der das Wahljahr, das Jahr nach der Wahl, das Jahr zur Halbzeit und das Jahr vor der Wahl umfasst."

Wahl-Jahr oder Nicht-Wahljahr, das ist hier die Frage
Die Entwicklung der wichtigsten US Aktien-Indizes hängt davon ab, ob es sich um ein Wahljahr oder ein Nicht-Wahljahr handelt (d.h., die ein, zwei oder drei Jahre nach dem Wahljahr). So tendieren US-amerikanische Aktien dazu, sowohl im Jahr vor der Wahl als auch unmittelbar vor der Wahl überdurchschnittliche Gewinne zu verzeichnen. Es ist anzunehmen, dass die nationale Budget- und Geldpolitik der Grund für dieses Verhalten ist. Steigende Aktienkurse und eine boomende Wirtschaft sollen dazu beitragen, dass die amtierende Regierung wiedergewählt wird.

S&P 500: Verhalten im Wahljahr
Auf dem saisonalen Chart über 70 Jahre kann man sofort erkennen, dass der S&P 500 in Wahljahren dazu tendiert, sich bis Ende Mai seitwärts zu bewegen. Von Ende Mai bis September lässt sich eine erste starke Aufwärtsbewegung sehen. Gegen Ende des Jahres, zum Zeitpunkt der Wahlen, ändert sich der Trend deutlich. Im September und Oktober findet dann üblicherweise ein Wertverlust statt.

Quelle: Seasonax Capital

Schwache saisonale Phase dauert von 21. September bis zum 26. Oktober
Dieser Zeitraum während der Wahljahre ist im Chart oben markiert. Durchschnittlich hat der S&P 500 in diesem Zeitraum nur eine sehr schwache annualisierte Rendite von -27,12 Prozent erzielt.

Vier-Jahres-Zyklus gibt es nicht nur am US-Aktienmarkt
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Doch nicht nur der US-Aktienmarkt unterliegt einem Vierjahreszyklus, auch die Währungs- und Anleihemärkte folgen diesem Muster", weiß Muratovic: "Besonders bemerkenswert am Anleihemarkt ist, dass er im Jahr vor der Wahl typischerweise ziemlich schwach ist. Er verläuft genau konträr zum Aktienmarkt, was die Annahme verstärkt, dass zwischen den beiden Märkten aufgrund von Investitionspräferenzen und Maßnahmen zur Umschichtung von Mitteln eine inverse Korrelation besteht."

S&P 500: Ertrag zwischen 21. September und 26. Oktober in Wahljahren seit 1952
Die Werte verstehen sich als Prozentangaben für die Performance im gut fünfwöchigen Zeitfenster.

Quelle: Seasonax Capital

In zwölf von 17 Jahren negative Vorwahl-Renditen
Das obenstehende Balkendiagramm zeigt die vom S&P 500 im relevanten Zeitraum vom 21. September bis 26. Oktober erzielten Erträge für jedes einzelne Wahljahr seit 1952. Blaue Balken zeigen Jahre mit positiven Renditen an, rote Balken repräsentieren Verlustjahre. In zwölf von 17 Fällen hat der Index negative Erträge geniert. Die ausgeprägte Beständigkeit der negativen Erträge weist darauf hin, dass dieses Muster sehr zuverlässig ist.

Marktbewegungen unmittelbar vor der Wahl
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Neben dem Wahlzyklus gibt es noch ein weiteres, weithin nicht bekanntes Phänomen im Zusammenhang mit den Wahlen: die Bewegungen des US-Aktienmarktes in den Tagen unmittelbar vor und nach der Wahl", gibt Muratovic zu bedenken. "Um dieses Phänomen zu untersuchen, haben wir einen speziellen Chart erstellt. Er zeichnet den durchschnittlichen Verlauf des S&P 500 in den zehn Tagen unmittelbar vor und nach dem Wahltag - im Chart mit 0 gekennzeichnet - auf.

Saisonaler Verlauf des S&P 500 in den 10 Tagen vor und nach den Wahlen
Es zeigt sich, dass der S&P 500 typischerweise in den sechs Tagen vor der Wahl stark ansteigt. Hier reicht der Analysezeitraum vom Jahresende 1907 bis zum 6. Oktober 2020.

Quelle: Seasonax Capital

Begründung für dieses Phänomen
Im Vorfeld einer Wahl bessert sich die Stimmung im Land, da die Menschen auf den Sieg ihres Kandidaten hoffen und von der veränderten Regierung im Weißen Haus neue Impulse erwartet werden. Dieser Optimismus regt das Kaufinteresse an, auch wenn seine Ursache nicht mit den Kapitalmärkten zusammenhängt. (kb)


Neben dem S&P 500 Index gibt es natürlich noch zahlreiche andere Instrumente, die regelmäßig wiederkehrende schwache und/oder starke saisonale Phasen aufweisen. Das Auffinden saisonaler Chancen hat Seasonax in einer saisonalen Handelsstrategie im Aktienfonds Seasonax Global Selection (ISIN DE000A2JF8T0) umgesetzt. Dieser Fonds ist ein global diversifizierter Aktienfonds mit Fokus auf Large Caps in Europa und den USA) und einem aktiven Investmentansatz. Sein Ziel ist, durch den Einsatz innovativer Handelsalgorithmen, die auf saisonalen und zyklischen Mustern basieren, attraktive Renditen zu erzielen. Diese innovativen Algorithmen ermöglichen es Seasonax, saisonale Trends bei Einzelaktien zu identifizieren und von deren wiederkehrender Natur im Verlauf eines Kalenderjahres zu profitieren.

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