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Das erwartet Columbia Threadneedle vom US-Aktienmarkt

Columbia Threadneedle ist für die weitere Entwicklung am größten Aktienmarkt der Welt positiv gestimmt. Dafür nennt Nadia Grant, Spezialistin für US-Aktien, gleich mehrere Gründe.

Nadia Grant, Columbia Threadneedle
Nadia Grant, Columbia Threadneedle© Columbia Threadneedle

Die Bullen werden am US-Aktienmarkt dieses Jahr die Oberhand behalten. Als Grund dafür nennt Columbia Threadneedles Nadia Grant, Head of US-Equities, EMEA, die Robustheit der US-Ökonomie. Denn die mit Verzögerung einsetzende Wirkung der Lockerungsmaßnahmen der globalen Notenbanken werde sich auch in der Wirtschaft niederschlagen und die Wirtschaftsaktivität stärken.

Die Präsidentschaftswahlen im November werden laut Grant, die US-Aktien innerhalb der Strategien für die EMEA-Region verantwortet, das beherrschende Thema sein: „Vor diesem Hintergrund rechnen wir mit einer Entspannung im Handelskonflikt mit China, obwohl eine umfassende langfristige Lösung unwahrscheinlich erscheint, da die großen geopolitischen Differenzen nur schwer zu überbrücken sein werden.“

Entscheidende Weichenstellungen
Im März 2020 werde feststehen, welchen Kandidaten die Demokraten ins Rennen schicken. Selbst wenn Elizabeth Warren, eine radikalere Kandidatin, die Nominierung gewinnen und gewählt werden sollte, dürfte sie sich einem geteilten Kongress gegenübersehen und damit nicht in der Lage sein, hoch kontroverse Reformen wie eine gesetzliche Krankenversicherung für alle durchzusetzen. Eine schärfere Regulierung des Finanzsektors sowie der Tech-Giganten wäre aber denkbar.

Der S&P 500 hat zwar im letzten Jahr stark zugelegt, notiere aber laut Grant immer noch auf einem vertretbaren Niveau und Columbia Threadneedle rechnet 2020 mit einem Gewinnwachstum von fünf bis sieben Prozent, was ziemlich genau dem langfristigen Trend entspräche. „Nach dem Zuckerrausch der Steuerreform schwächt sich das BIP-Wachstum weiter ab. Wir gehen aber weiterhin davon aus, dass das US-BIP 2020 die Trendwachstumsrate von rund 1,8 Prozent erreichen wird“, prognostiziert Grant.

Auf Branchenebene rechnet Grant mit einer Erholung des verarbeitenden Gewerbes vom diesjährigen Tiefpunkt im Vorratszyklus – dem dritten seit der Finanzkrise – sowie einer möglicherweise deutlichen Korrektur im Gesundheitssektor, wenn klar werde, dass die universelle Krankenversicherung erst einmal vom Tisch sei. „Außerdem sehen wir gute fundamentale Unterstützung und nach den umfangreichen Investitionen im Jahr 2019 auch gute Gewinnwachstumsaussichten bei großen Tech-Werten wie Facebook und Google“, schließt Grant. (aa)

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