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Credit Suisse nimmt sich bei Bond-Rückkauf Deutsche Bank als Vorbild

Die Credit Suisse Group hat sich mit dem am Montag gestarteten Anleiherückkauf ein weiteres Werkzeug aus dem Instrumentenkoffer der Deutschen Bank ausgeborgt, um die Nerven ihrer Anleger zu beruhigen.

CEO Dr. Ulrich Körner steht vor einer Herkulesaufgabe bei der Credit Suisse Group.
CEO Dr. Ulrich Körner steht vor einer Herkulesaufgabe bei der Credit Suisse Group.© Credit Suisse

Das Angebot des Schweizer Bankhauses vom Freitagmorgen, bis zu drei Milliarden Franken an eigenen Schuldtiteln zurückzukaufen, erinnert an einen ähnlichen Vorstoß der Frankfurter Anfang 2016, schreiben Analysten von Barclays. Damals bot die Deutsche Bank einen Rückkauf von rund fünf Milliarden Euro an, um ihr Vertrauen in die eigene Liquiditätssituation unter Beweis zu stellen. Die Ankündigung der Credit Suisse trieb die Aktie in Zürich um bis zu 8,9 Prozent in die Höhe; bei der Deutschen Bank waren es seinerzeit zwölf Prozent.

Gespanntes Warten auf die "neue" CS
Der neue Bankchef Dr. Ulrich Körner wird in wenigen Wochen eine Neuaufstellung der Credit Suisse präsentieren, die möglicherweise tiefe Einschnitte bei der Investmentbank und den Verkauf von Vermögenswerten wie dem Traditionshotel Savoy in Zürich nach sich zieht, und die Tausende Jobs kosten könnte. Die scheinbar endlose Reihe von Fehltritten bei den Schweizern und ihr sinkender Aktienkurs haben Erinnerungen an die Abwärtsspirale geweckt, in der die Deutsche Bank vor sechs Jahren gefangen schien. Auch einige Reaktionen der Credit Suisse erinnern an Maßnahmen der Deutschen Bank, etwa der Austausch großer Teile des Managements, die Zahlung von Halteprämien für wichtige Mitarbeiter, und die groß angelegte Restrukturierung nach dem Scheitern einer kleineren.

Erleichterung nur kurzfristig?
Der Rückkauf der Deutschen Bank Anfang 2016 beruhigte die Märkte übrigens - doch nur für kurze Zeit. Die Erleichterung verflüchtigte sich nach weniger als einem Monat und die Krise vertiefte sich weiter. Ein Jahr später musste der damalige CEO John Cryan dann sein Versprechen brechen, keine Kapitalerhöhung vorzunehmen und acht Milliarden Euro frisches Geld einsammeln. (kb)

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