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China bremst bei Neuzulassung von Computerspielen

Chinas Aufsichtsbehörden machen mit ihrer strikteren Gangart gegenüber Computerspielen ernst. Bei der Zulassung werden Titel nun genau geprüft, dass diese die im letzten Monat eingeführten Regeln zur Begrenzung der Spielzeit erfüllen und Elemente enthalten, die Spielsucht entgegenwirken sollen.

Schöne neue Gamingwelt - sie ist für chinesische Jugendliche nur mehr eingeschränkt auf drei Stunden pro Woche erlebbar.
Schöne neue Gamingwelt - sie ist für chinesische Jugendliche nur mehr eingeschränkt auf drei Stunden pro Woche erlebbar.© sezer66 / stock.adobe.com

Informierten Kreisen zufolge stoßen sich die Behörden in Peking zudem unter anderem an immer beliebter werdenden Spielen mit Zombies. Sie seien nach den Maßstäben des Presseamtes “zu gruselig”, will bloomberg News erfahren haben. Ebenfalls unerwünscht seien kürzlich in Mode gekommenen “Boys’ Love”-Themen.

Nicht mehr als drei Stunden pro Woche für Minderjährige
Am 30. August 2021 stellten die chinesischen Regulierungsbehörden neue Regeln für Onlinespiele vor. Die Spielzeit für Minderjährige wird auf drei Stunden pro Woche begrenzt. Unternehmen wurde zudem verboten, Dienste anzubieten, ohne dass sich die Nutzer unter ihrem echten Namen registrieren müssen.

Gegen Vergötterung von Geld, Verweiblichung und anderes mehr
Im Rahmen der Kampagne gegen Spielsucht und unkontrollierte Internetbereiche geht China auch gegen eine sogenannte Vergötterung von Geld vor und gegen Inhalte wie eine von Peking wahrgenommene “Verweiblichung”. Ziel sei, die Jugend zu produktiveren Freizeitbeschäftigungen zu motivieren. Wie zu hören ist, prüft die Aufsicht derzeit Spiele von Entwicklern wie Tencent Holdings und NetEase um sicherzustellen, dass sie den aktualisierten Anforderungen entsprechen. In der Branche weckt die striktere Gangart Pekings Erinnerungen an das Jahr 2018, als es einen zehnmonatigen Lizenzstopp für die Monetarisierung solcher Spiele gab.

Ausverkauf von Gaming-Aktien an der Börse als Reaktion
An der Börse ist es in Chinas Spielesektor jüngst zu einem Ausverkauf gekommen, nachdem eine Staatszeitung der Branche im August vorwarf, mit “geistigem Opium” hausieren zu gehen. Vergangene Woche bestellten die Aufsichtsbehörden die größten Spielefirmen des Landes ein, um die neuen Anforderungen zu erörtern. Dabei wurde auch “einseitiges Gewinnstreben” angeprangert.

Die zweite Welle
Investoren fürchten, dass China schärfer regulieren wird als ursprünglich gedacht.

(kb)

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