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Charlie Munger: "Ohne SPACs wäre die Welt besser dran!"

Die rechte Hand Warren Buffetts, der mittlerweile 97-jährige Charlie Munger, ist Vice Chairman von Buffetts Berkshire Hathaway. Er hält von Special Purposes Acquisition Companies (SPACs) genau gar nichts und fordert andere dazu auf, es genauso zu halten.

Börsenurgestein und Weggefährte Warren Buffetts: Charlie Munger
Börsenurgestein und Weggefährte Warren Buffetts: Charlie Munger© Jonathan Alcorn / Bloomberg

Bei SPACs (Special Purposes Acquisition Companies) handelt es sich um Blankoscheck-Gesellschaften, die an die Börse gehen, Geld einsammeln und dieses in nicht gelistete, meist noch Verluste erwirtschaftende, dem Zeitgeist entsprechende Unternehmen etwa aus den Bereichen Biotechnologie/Pharma, Wasserstoff und andere erneuerbare Energien anlegen, indem sie diese übernehmen und dann oft deren Brand annehmen. Es handelt sich somit um einen Reverse Merger IPO.

"Irritierende Blase"
Charlie Munger kann dem spekulativen Interesse vieler Marktteilnehmer an diesen Zweckgesellschaften nichts abgewinnen und fordert andere Investoren dazu auf, es ihm gleichzutun. "Ich nehme daran überhaupt nicht teil, und ich denke, die Welt wäre besser dran, wenn es SPACs nicht gäbe", räsoniert der Altmeister und Milliardär. Es sei eine verrückte Spekulation auf Übernahmen, die noch nicht vollzogen seien, eine irritierende Blase.

Momentum hält - noch
SPACS hatten schon ein herausragendes Jahr 2020, indem sie 80 Milliarden US-Dollar an den Börse einsammelten. Wall Street-Tycoons genauso wie Celebrities optierten für diese unkonventionelle Art und Weise eines Börsenganges, ohne dabei den aufwendigen traditionellen IPO-Prozess durchlaufen zu müssen. Das Momentum für SPACs hält 2021 weiter an, denn SPAC konnten in den ersten beiden Monaten bereits mehr als 45 Milliarden US-Dollar an Kapital aufstellen. Dutzende von SPACs blieben performancemäßig hinten jenen Firmen zurück, die den Weg des traditionellen IPOs wählten, und so manche SPAC hat in ihrer Satzung Bestimmungen, die den Gründern gegenüber Aktionären eine Vorzugsbehandlung zusichern. Munger dazu: "Investment Banking Professionals spielen hier mit und verkaufen Aktien, solange es eben möglich ist." (kb)

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