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Capital Group: Die Welt wird wieder kleiner

Die Corona-Krise dürfte die Deglobalisierung der Wirtschaft vorantreiben, glaubt Portfoliomanager Nicholas Grace. Er erklärt, wie Investoren sich am besten aufstellen sollten.

© Brian Jackson / stock.adobe.com

Der Trend zu mehr Protektionismus und Nationalismus hat sich durch die Corona-Pandemie nochmals verschärft. Viele Staaten sehen ausländische Direktinvestitionen beispielsweise aus China mittlerweile kritisch. "Wir beobachten einen sich abzeichnenden Trend, dass Länder ihre nationalen Champions schützen", sagt Nicholas Grace, Portfoliomanager für Aktien bei der Capital Group.

So hat Indien erst in der vergangenen Woche ein neues Gesetz verabschiedet, das Auslandsinvestitionen begrenzt. In Europa haben Deutschland und Spanien ihre Regeln verschärft und für strategisch wichtige Unternehmen eine Obergrenze von zehn Prozent eingeführt. "Es besteht die Sorge, dass ausländische Unternehmen die schwachen Bewertungen der Aktienmärkte ausnutzen werden, um über Fusionen und Übernahmen ihre Beteiligung zu erhöhen", sagt Grace.

Stärkere Regulierung
Investoren müssen sich nicht nur auf höhere Steuern einstellen, sondern auch auf eine stärkere Regulierung. "In der Vergangenheit haben wir bereits bedeutende Eingriffe im Bankensektor in Bezug auf die Höhe des Tier-1-Kapitals, die Vergütung von Vorständen sowie Dividenden- und Rückkaufausschüttungen erlebt", erklärt der Anlageprofi.

Grace rechnet damit, dass sich dieser Trend auch auf andere Branchen ausbreiten wird. Investoren rät er dazu, sich auf Unternehmen zu konzentrieren, die stark im Inland sind und jene zu meiden, die vom Protektionismus betroffen sein könnten. (fp)

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