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INSTITUTIONAL MONEY
KONGRESS 2013

Es wird nicht einfacher

Das Dilemma des institutionellen Investors ist unübersehbar: In einem Umfeld historisch niedriger Zinsen durch großvolumige Notenbankinterventionen muss er weiterhin Renditen erwirtschaften, die ihm erlauben, die auferlegten Verpflichtungen zu erfüllen – und das bei verantwortbarem Risiko.

Das war der Kongress 2013

Bringen Sie sich den Institutional Money Kongress 2013 noch einmal 'bildhaft' in Erinnerung und besuchen Sie unsere Fotogalerien und Interviews .

Das war das große Thema des Institutional Money Kongresses 2013 in Frankfurt am Main. Zwei Tage lang diskutierten und analysierten namhafte Experten die Situation in all ihren Facetten. Gut 650 Investoren, das Who-is-Who der Branche, stellten Fragen und rangen im Dialog mit den Asset-Managern um passende Antworten und zufriedenstellende Lösungen.

Die Vorträge der Starreferenten, etwa des Pimco-Chefs El-Erian, des Nobelpreisträgers Daniel Kahneman oder des Chefvolkswirts der Europäischen Zentralbank (EZB) Peter Praet gaben mit ihren Einsichten, Thesen und Perspektiven den Diskussionen der Teilnehmer immer wieder neuen Schwung.

Das informelle Get-Together am Vorabend der Veranstaltung und der exklusive Galaempfang in der Alten Oper in Frankfurt waren die gesellschaftlichen Highlights dieses gelungenen Kongresses. Heribert Karch, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (AbA) und Geschäftsführer des Versorgungswerks MetallRente, erinnerte in seiner Tischrede beim Galadinner daran, dass die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland auf traditionellen Werten wie Vertrauen, Paternalismus und Kollektivismus basiere und diese Erfolgsfaktoren auch zukünftig ihre Bedeutung haben sollten – zum Wohle aller Anspruchsberichtigten.

Von früh an volles Programm

Bereits die Auftaktveranstaltung, das neue Format des Frühstücks-Workshops am ersten Tag der Veranstaltung ging mit seinem Thema ohne Zaudern in medias res: Stiftungen: Mutige Anlagestrategien und Zweckerfüllung zwischen Zinstälern und Risikohöhen. Die Dramatik der Lage bei einzelnen Investoren wurde unmittelbar klar. So sagte etwa Dr. Harald Schneider, der Leiter Finanzen der "Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft", seine Stiftung könne noch circa drei, vielleicht vier Jahre mit dem Bestand gut wirtschaften, dann aber sei nicht auszuschließen – eine unveränderte Allokation vorausgesetzt -, dass die laufenden Einnahmen die Ausgaben nicht mehr vollständig deckten. Der Ausweg, die Leistungen der Stiftungen nennenswert zu reduzieren, sei aufgrund politischer Vorgaben nicht möglich.

Francois Geinoz, Geschäftsführer der Limmat Stiftung mit Sitz in Zürich, sprach sich unumwunden für eine Anlage in Aktien, gerade für Stiftungen, aus: "Stiftungen sind langfristig angelegt, darum sollten sie auch langfristig anlegen." Dies spreche für Aktien, deren Wertschwankungen müssten und könnten auch ausgehalten werden. "Volatilität ist nicht gleich Risiko", so seine Aussage.

Neben dem langsam wachsenden Interesse an Aktien, beobachten die Produktgeber vor allem mehr Nachfrage bei Anleihenalternativen, die höhere Risiken mit höheren Renditen vergüten. Im Vordergrund stehen dabei Emerging Market Bonds, als Emittenten kommen sowohl Staaten als auch Unternehmen in Frage und neben den Leitwährung werden längst auch Anlagen in lokalen Währungen geprüft.

Asset Allokation am Prüfstand

Jürgen Stark
Pimco-Chef Mohamed El-Erian

Pimco-Chef Mohamed El-Erian forderte in seinem Vortrag hier sogar ausdrücklich ein Umdenken: Wir müssten unser Suchraster in Frage stellen. Unter dem Begriff Emerging Markets seien auch hochsolide Länder mit guter Bonität zu finden. Der weltweit anerkannte Bond-Spezialist ermunterte dazu, die gewohnten Pfade zu verlassen: "Suchen Sie auch außerhalb der vertrauten Asset-Klassen nach Investitionsmöglichkeiten, ich weiß, dass das schwierig ist, aber nur da werden Sie die benötigten Erträge finden."

Aus vielen Einzelgesprächen konnte man heraushören, dass das den Betroffenen klar ist, in der Umsetzung wird aber noch gezögert bzw. noch intensiv recherchiert. Der Katalog der Anlagealternativen reicht von Immobilieninvestments und Infrastrukturanlagen bis hin zu der Vielzahl unterschiedlicher Absolute-Return-Ansätze.

Das jüngste Wahlergebnis in Italien erinnerte die Kongressbesucher schmerzhaft an die nach übereinstimmender Ansicht der meisten Beobachter längst nicht überwundene Eurokrise. Dementsprechend groß war das Interesse an den Ausführungen des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger. Der Würzburger Professor sprach sich einmal mehr gegen eine zu straffe Sparpolitik aus, weil diese das dringend benötigte Wachstum abwürge. Für Bofinger gleicht die aktuelle Situation Europas auf dem Weg zu einer funktionierenden Wirtschafts- und Währungsunion einem Tunnelbau, bei dem man sich aktuell in der Mitte des Tunnels befinde – wolle man die andere Seite erreiche, seien beträchtliche Anstrengungen nötig, trotzdem sei dieses Ziel erstrebenswerter als eine Umkehr oder ein Stillstand in der aktuellen Lage.

Galaabend

Dauerbrenner Solvency II

Neben den anhaltend schwierigen Marktbedingungen beschäftigt auch das Thema Regulierung die institutionelle Investmentlandschaft. So hat die Verschiebung von Solvency II das Thema keineswegs erledigt. Es steht nach wie vor auf der Agenda. In einer hochkarätig besetzten Runde wurde in Frankfurt unter der Leitung von Hagen Hügelschäffer, dem Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung, die Frage diskutiert, ob IORP und Solvency II jemals zusammenfinden werden. Die Antwort darauf konnte naturgemäß nicht gefunden werden, klar war aber, dass hier noch sehr viele Diskussionen zu führen sein werden, bis die Interessen des Regulators und die Anliegen der zu kontrollierenden Institutionen und Unternehmen angenähert werden können.

Unterm Strich zeigt sich auch 2013, dass Veranstaltungen wie der Institutional Money Kongress für die Akteure von zentraler Bedeutung sind. Die Komplexität und der Umfang der Themen, mit denen sich institutionelle Anleger beschäftigen müssen, nehmen laufend zu. Nur wer hier die wesentlichen Ideen, Argumente und Lösungen kennt, hat die Chance, seine Aufgabe erfolgreich zu meistern. Aus diesem Grund kündigten auch sehr viel Besucher an, die Veranstaltung bereits fix in ihr Programm für 2014 einzuplanen.

Save the Date

Der Institutional Money KONGRESS 2014 wird am 25. und 26. Februar 2014 wieder im Congress Center Messe Frankfurt stattfinden. Eine Anmeldung wird für Besucher mit Ende September dieses Jahres möglich sein.