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Wealth Management: Virus beendet goldenes Jahrzehnt

Das Vermögen der Gutbetuchten wuchs in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Doch die Covid-19-Pandemie bereitet dem Wachstum vorerst ein Ende, schreiben die Analysten von Oliver Wyman und Morgan Stanley in einer Studie. Das habe Folgen für die Wealth Manager.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Die Folgen der Corona-Crashs forcieren den Umbruch bei der Betreuung hochvermögender Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman und der US-Bank Morgan Stanley. Denn der Wirtschaftsabschwung sowie der Kursverfall an den Börsen im Zuge der Covid-19-Pandemie setzt auch dem bislang nahezu ungebrochenen Vermögenswachstums der besonders wohlhabenden Klientel ein Ende.

"Nach einem goldenen Jahrzehnt, in dem Wealth Manager von der Zunahme des Vermögens um durchschnittlich acht Prozent pro Jahr profitierten, bringt Covid-19 nun eine andere Realität", heißt es in der Studie. "Die Weltwirtschaft geht in eine Phase mit großen Unsicherheiten über." Die Analysten entwerfen dann drei Szenarien für die künftige Entwicklung: ein optimistisches, ein pessimistisches und eins dazwischen, welches sie als Grundannahme heranziehen.

Wachstum von einem Jahr entgangen
"In unserem Basis-Szenario erwarten wir, dass das Vermögen der Wohlhabenden weltweit im Jahr 2020 um vier Prozent abnimmt, bevor sich 2021 wieder Wachstum einstellt", schreiben die Autoren. In früheren Prognosen waren die Experten von einer Vermögenszunahmen in Höhe von sechs Prozent für 2020 ausgegangen. "Im Ergebnis erwarten wir, dass wegen Covid-19 ein Jahr des Vermögenswachstums verloren geht."

Dies habe Auswirkungen auf das Wealth Management. Banken und Vermögensverwalter müssen angesichts der nun noch deutlich länger anhaltenden Niedrigzinsphase ihre Kosten in den Griff bekommen. Desweiteren habe sich im Zuge der Kontaktbeschränkungen die Nutzung digitaler Instrumente um das Sieben- bis Zehnfache zugenommen. Anbieter sollten daher zügig ihre Omnikanal-Angebote ausbauen.

Reif für die Konsolidierung
Zuletzt sollten Wealth Manager auch Chancen für Zukäufe nutzen. Denn wegen der Kurskorrekturen würden einige interessante Übernahmeziele nun attraktive Bewertungen aufweisen. Insbesondere die Märkte in den USA, Großbritannien und der Schweiz seien reif für eine Konsolidierung. Entsprechend böte sich die Chance, Geschäft und Marktanteile zu gewinnen. Denn letztendlich liefere das Wealth Management im Vergleich zu anderen Feldern eine Bank stabile Erträge ab und sei daher immer noch sehr attraktiv. (ert)

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