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US-Investor Cerberus verschärft Job-Kahlschlag bei Commerzbank

Deutschlands zweitgrößte Geschäftsbank verschärft ihren Sparkurs. Gewerkschafter fürchten nun einen beschleunigten und massiven Stellenabbau. Doch für den US-Fonds Cerberus, einen der größten Investoren der Bank, geht alles nicht schnell genug.

© NOBU / stock.adobe.com

Die Commerzbank wird voraussichtlich mehr Filialen schließen und mehr Stellen streichen als ursprünglich geplant. "Die Belegschaft ist sehr unruhig und verunsichert", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Verdi-Vertreter und Aufsichtsratsmitglied Stefan Wittmann. Die Gewerkschaft und die Betriebsräte versuchen sich an Schadensbegrenzung: "Aus unserer Sicht hat die Bank eine Zukunft und deshalb werden wir alles versuchen, was diese sichert und möglichst vielen Beschäftigten eine gute Perspektive gibt", so Wittmann.

Bereits im vergangenen Herbst hatten die Commerzbank-Oberen angekündigt, rund 4.300 Jobs zu streichen und 200 der bis dato tausend Filialen dicht zu machen. Mit diesen Maßnahmen wollte die Bank insgesamt 600 Millionen Euro einsparen. Nun soll das Sparpaket noch größer ausfallen – unter anderem wegen der grassierenden Pandemie. Durch Corona drohen Geldhäuser größere Kreditausfälle.

Cerberus macht Druck
Die Führungsriege der Commerzbank bekommt dabei Druck von Großinvestor Cerberus, der rund fünf Prozent der Anteile an der Bank hält. Dieser forderte laut Reuters vergangene Woche in einem Brief an Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann eine neue Strategie, weitere Einsparungen und zwei Sitze im Aufsichtsrat – noch bevor die Pläne für das neue Sparprogramm überhaupt verkündet wurden.

Mit seinen Forderungen stieß das New Yorker Unternehmen allerdings bei Schmittmann auf taube Ohren: "Das Vorgehen von Cerberus ist unhöflich und unangemessen", sagte er der Nachrichtenagentur zufolge. "Man fordert keine Beratungsmandate und man fordert nicht drei Wochen nach der Hauptversammlung plötzlich Sitze im Aufsichtsrat." (fp)

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