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Trotz hoher Immo-Vorsorge: BayernLB erwartet Milliardengewinn

Die Bayerische Landesbank erwartet für das laufende Jahr einen Gewinn von bis zu 1,3 Milliarden Euro, obwohl sie hohe Rückstellungen für mögliche Ausfälle im Immobilienbereich dotieren muss. Dafür sorgt ein anderer Bereich für sprudelnde Einnahmen.

Stephan Winkelmeier, BayernLB
Stephan Winkelmeier, BayernLB© Bayrische Landesbank

Die BayernLB rechnet für das laufende Geschäftsjahr nun mit einem Vorsteuergewinn von bis zu 1,3 Milliarden Euro, obwohl die Landesbank in den ersten sechs Monaten hohe Risikovorsorge für mögliche Immobilien-Belastungen gebildet hat. Das berichtet Bloomberg News unter Berufung auf Unternehmensangaben.

Das Vorsteuerergebnis werde bei voraussichtlich 1,1 Milliarden Euro bis 1,3 Milliarden Euro liegen, teilte die Bank am Donnerstag mit. Damit konkretisierte sie Aussagen ihres Vorstandschefs Stephan Winkelmeier, der im vergangenen Monat einen Überschuss in Milliardenhöhe angedeutet hatte. In den ersten sechs Monaten verdiente die BayernLB bereits 877 Millionen Euro, nach 277 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Hohe Vorsorge für Immobiliendarlehen
Zwar bildete die Landesbank im Halbjahr Rückstellungen in Höhe von 105 Millionen, die überwiegend auf das Konto von Immobilien gehen. Zugleich konnte sie aber Eingänge aus bereits abgeschriebenen Forderungen dagegenrechnen. Das half, die Risikovorsorge in den ersten sechs Monaten unterm Strich auf 16 Millionen Euro zu begrenzen.

Auch andere Banken haben zuletzt Geld für mögliche Verwerfungen an den Immobilienmärkten zurückgelegt. Diese stehen weltweit wegen der stark gestiegenen Zinsen, die Finanzierungen deutlich teurer machen, unter Druck. Besonders betroffen sind dabei Bürogebäude, auf denen zusätzlich der Trend zum Homeoffice lastet.

Hoher Zinsüberschuss
Dass die BayernLB trotz der Vorsichtsmaßnahmen so gut dasteht, geht vor allem auf den Zinsüberschuss zurück. Dieser kletterte im ersten Halbjahr um rund zwei Drittel auf 1,6 Milliarden Euro. Das Plus beim Provisionsüberschuss fiel mit fünf Prozent etwas geringer aus.

Einmal mehr als Zugpferd erwies sich das Segment DKB, das vor allem die gleichnamige Berliner Bank-Tochter umfasst. Hier verfünffachte sich der Vorsteuergewinn auf 601 Millionen Euro, angetrieben vom Zinsüberschuss. Diese Entwicklung dürfte sich allerdings im zweiten Halbjahr nicht fortsetzen, da die DKB gerade die Zinsen für Privatkunden erhöht hat, was den Zinsaufwand nach oben drücken dürfte.

“Das erste Halbjahr 2023 ist für die BayernLB geschäftlich sehr gut gelaufen. Die strategische Ausrichtung unseres Konzerns bewährt sich, und wir konnten unsere Erträge deutlich steigern”, sagte Winkelmeier am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. (aa)

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