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SoftBank nennt Credit Suisse bezüglich Greensill ‘verzweifelt’

Im Rahmen der juristische Aufarbeitung in der Causa Greensill scheinen die Parteien nun mit härteren Bandagen zu kämpfen.

© Sebastian Duda / stock.adobe.com

Im Zusammenhang mit dem Kollaps von Greensill Capital wirft die japanische SoftBank Group Corp. der Credit Suisse Group vor, die Schuld auf sie abzuwälzen. Dies zeigen Dokumente, die Bloomberg vorliegen, darunter ein internes Memo der Investmentgruppe und ein Brief an die Anwälte der Schweizer Bank.

“äußerst schädliche PR-Kampagne”
Das SoftBank-Management betrachtet die anstehende Klage der Bank in Großbritannien als eine “äußerst schädliche PR-Kampagne” gegen das Unternehmen. Credit Suisse versucht, überfällige Darlehenszahlungen im Volumen von 2,7 Milliarden US-Dollar (ca. 2,36 Milliarden Euro) von Schuldnern zurückzufordern, darunter auch vom US-Bauunternehmen Katerrac, in welches SoftBank nennenswert investiert hatte.

In dem Memo, das Ende Januar an das Board des Vision Fund von SoftBank geschickt wurde, erklärte die Rechtsabteilung des Unternehmens, die Credit Suisse werde “ihre verzweifelten, ungerechtfertigten Versuche fortsetzen, andere Institutionen - einschließlich SoftBank - für die ihre schlechten Investitionsentscheidungen verantwortlich zu machen”.

Die beabsichtigte Klage sei lediglich ein Versuch, die eigenen Investoren der Credit Suisse “zu beschwichtigen”, so die Anwälte des Softbank Vision Fund. In dem Memo wird dargelegt, wie die Credit Suisse nach Ansicht von Softbank ihre eigenen Aktionäre absichtlich über die erlittenen Verluste in Höhe von Hunderten Millionen Dollar getäuscht habe.

Letzten Monat erhielt Credit Suisse vor Gericht grünes Licht, im Zuge der geplanten Klage in Sachen Greensill-Kollaps Daten von SoftBank anfordern zu können.

Schuldfrage
Ende 2020 strukturierte Greensill seine Beziehung zu Katerra um und schrieb 440 Millionen Dollar an Verbindlichkeiten gegenüber dem Unternehmen ab. Diese Verbindlichkeiten hatte Greensill zuvor zur Absicherung von Anleihen in gleichem Volumen verwendet, die die Gesellschaft an die Credit Suisse verkauft hatte.

Die Credit Suisse indessen glaubt, dass SoftBank die Umstrukturierung in die Wege geleitet hat, um ihr eigenes Geld abzuziehen, wohl wissend, dass die bereits strauchelnde Greensill Capital nicht in der Lage sein würde, die 440 Millionen Dollar an die Credit Suisse zurückzuzahlen. (aa)

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