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Ray Dalio übergibt sein Lebenswerk an Nachfolger

Ray Dalio, einer der erfolgreichsten und prominentesten Hedgefonds-Manager der Welt, übertrug alle seine Stimmrechte an den Vorstand des von ihm gegründeten Unternehmens Bridgewater Associates.

Ray Dalio: "Bridgewater ist meine erweiterte Familie – und jetzt geht es meiner Familie auch ohne mich gut."
Ray Dalio: "Bridgewater ist meine erweiterte Familie – und jetzt geht es meiner Familie auch ohne mich gut."© Jeenah Moon / Bloomberg

"Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich und Bridgewater Associates, denn ich habe die Kontrolle über Bridgewater an die nächste Generation übergeben. Dieser Moment des Übergangs ist der Höhepunkt einer 47-jährigen Reise", twitterte Hedgefonds-Legende Ray Dalio.

Nachdem er es zwölf Jahre lang versucht hat, lässt der Multi-Milliardär endlich los. Der Gründer von Bridgewater Associates hat die Kontrolle über das Unternehmen, das er zum größten Hedgefonds der Welt aufgebaut hat, abgegeben. Er vertraut die Zukunft des Unternehmens und sein Vermögen von 150 Milliarden US-Dollar einer jüngeren Generation von Führungskräften an, die ihre eigenen Vorstellungen von Investitionen haben. Am 30. September übertrug er alle seine Stimmrechte an den Vorstand und trat als einer der drei Co-CIOs von Bridgewater zurück. "Ray hat nicht mehr das letzte Wort", sagte Co-CIO Nir Bar Dea in einem Interview. "Das ist eine große Veränderung."

Zudem handelt es sich auch um einen Meilenstein. Während einige seiner Kollegen die von ihnen gegründeten Firmen in Family Offices umwandelten oder den Betrieb einstellten, war Dalio entschlossen, etwas zu schaffen, das ihn überdauerte. Bereits 2010 begann er mit einem Plan für den Übergang und rechnete damit, dass es nicht länger als zwei Jahre dauern würde. Doch Dalio tat sich schwer mit der Suche nach Nachfolgern. Jetzt, wo er diese Personen gefunden hat, ist die Übergabe der Kontrolle der letzte und unumkehrbare Schritt.

"Ich wollte nicht bis zu meinem Tod daran festhalten"
"Dies war der natürliche Verlauf der Ereignisse – sobald wir bereit waren, gingen wir voran", sagt der 73-Jährige, der seinen Sitz im Vorstand mit einem neuen Titel behalten wird: Gründer und CIO-Mentor. "Ich wollte nicht bis zu meinem Tod daran festhalten." Auch der Zeitpunkt ist günstig. Nachdem Bridgewater die Märkte in den ersten Monaten der Pandemie falsch eingeschätzt hat, sind die Zahlen mittlerweile besser geworden. Sein Flaggschiff, der "Pure Alpha Strategy", hat in diesem Jahr bis zum 30. September 34,6 Prozent zugelegt. "All Weather" – ein Ansatz, der auf stabilere Erträge abzielt – hat hingegen 27,2 Prozent verloren.

Wenn Dalio der Verlust des Chefpostens schmerzt, dann lässt er es sich zumindest nicht anmerken. "Das ist das Schönste, was es gibt", so der Multi-Milliardär. "Bridgewater ist meine erweiterte Familie – und jetzt geht es meiner Familie auch ohne mich gut." (mb/Bloomberg)

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