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Natixis könnte ganz geschluckt werden

Die französische Volksbankengruppe BPCE will offenbar die börsennotierte Natixis vollständig. Die verbleibenden Aktionäre könnten ausgekauft werden. Die Aktie wurde nach einem Kurssprung vom Handel ausgesetzt.

© pixs:sell / stock.adobe.com

BPCE plant, die Minderheitsaktionäre ihrer börsennotierten Investmentbanken-Tochter Natixis SA auszukaufen. Die Gespräche darüber befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Darüber berichtet Bloomberg News.

Die Pariser BPCE könnte schon in dieser Woche ein formelles Angebot für die rund 30 Prozent an Natixis machen, die ihr nicht gehören, sagten die Personen, die darum baten, nicht genannt zu werden, weil die Gespräche vertraulich sind.

Die Natixis-Aktien sind seit Jahresbeginn um 33 Prozent gestiegen und wurden am Dienstagmorgen in Paris vom Handel ausgesetzt. Die Marktkapitalisierung der Bank steht bei 11,7 Milliarden Euro, was dem Anteil der Minderheitsaktionäre einen Wert von rund 3,5 Milliarden Euro verleiht.

Natixis soll am Donnerstag den Geschäftsbericht für 2020 präsentieren. Die Gespräche über ein mögliches Gebot dauern noch an, die Pläne könnten sich verzögern oder ganz scheitern, sagten die Personen. Vertreter von BPCE und Natixis reagierten nicht auf Anfragen.

Einige Probleme
Natixis hatte in den letzten Jahren mit Reputationsproblemen und Verlusten zu kämpfen. Wesentlich waren dabei unter anderem die Verbindungen des Fonds H2O Asset Management, an dem Natixis beteiligt war, und der wegen seiner Verbindungen zum deutschen Finanzier Lars Windhorst in die Schlagzeilen geriet und Investoren verlor.

Natixis verkaufte seinen H2O-Anteil letztendlich an das Management. Die Probleme kosteten Natixis-Chef Francois Riahi im August seinen Job. Mit der Ernennung des früheren BPCE-Managers Nicolas Namias als Nachfolger deutete sich bereits ein stärkerer Einfluss des Mutterunternehmens an.

Die Financial Times berichtete im Juli über die Möglichkeit eines Übernahmeangebots, die seinerzeit von BPCE noch heruntergespielt wurde. Die Website Betaville erneuerte letzte Woche Spekulationen und trieb damit eine Aktienrally an. (aa)

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