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LBBW verzeichnet Milliardengewinn - trotz Vorsorge wegen Immobilien

Die Landesbank Baden-Württemberg kann für 2023 einen Vorsteuergewinn von beachtlichen 1,4 Milliarden Euro vorweisen. Dagegen nimmt sich die Risikovorsorge im Geschäftsfeld Immobilien/Projektfinanzierungen in Höhe von 180 Millionen Euro relativ bescheiden aus.

© gesrey / stock.adobe.com

Die LBBW hat wegen der Turbulenzen am Immobilienmarkt im vergangenen Jahr laut Bloomberg "viel Geld beiseite gelegt", zugleich aber den Gewinn deutlich steigern können.

Die Risikovorsorge im Geschäftsfeld Immobilien/Projektfinanzierungen belief sich auf 180 Millionen Euro, verglichen mit 168 Millionen Euro im Jahr davor, wie die Landesbank am Mittwoch mitteilte. In dieser Summe enthalten sind neben Einzelfällen auch 97 Millionen Euro an Pauschalwertberichtigungen “mit Blick auf die schwierige Marktlage in der gewerblichen Immobilienfinanzierung”. Trotz dieser Belastungen stieg der konzernweite Vorsteuergewinn auf 1,4 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es bereinigt 901 Millionen Euro.

Big Player
Die LBBW ist einer der größten Immobilienfinanzierer in Deutschland. Sie hatte im Sommer 2022 die Berlin Hyp von den Sparkassen übernommen und damit ihr Engagement im Bereich Gewerbeimmobilien verdoppelt. Im Bieterwettstreit war es der Bank gelungen, sich gegen die Helaba und die DekaBank durchzusetzen.

Die AT1-Anleihen der LBBW stiegen am Mittwoch um 3,3 Cent auf 79 Cent je Euro und erreichten damit den höchsten Stand seit rund einem Monat, wie aus von Bloomberg zusammengestellten CBBT-Daten hervorgeht. Unterdessen legten die im Jahr 2025 fälligen Nachranganleihen um 0,6 Cent auf 97 Cent je Euro zu.

In der vergangenen Woche hatte mit der Aareal Bank bereits ein anderer großer deutscher Immobilienfinanzierer seine Zahlen für das Jahr 2023 vorgelegt. Zum Vergleich: Bei ihr belief sich die Kreditrisikovorsorge trotz eines geringeren Kreditbuchs auf 441 Millionen Euro. In einer breiter gefassten Definition von Vorsorge waren es sogar 510 Millionen Euro.

63 Milliarden Euro an Gewerbeimmobiliendarlehen vergeben
Die LBBW bezifferte ihr aktuelles Exposure bei Gewerbeimmobilien auf rund 63 Milliarden Euro, das sich etwa hälftig auf LBBW und Berlin Hyp verteilt. Das Neugeschäft belief sich vergangenes Jahr auf knapp 13 Milliarden Euro, wovon etwas mehr als sechs Milliarden Euro auf die LBBW entfielen.

Mit Blick auf das gesamte Kredit-Exposure der Bank haben Immobilien einen Anteil von rund einem Fünftel, wie Finanzchefin Stefanie Münz bei einer Pressekonferenz in Stuttgart erklärte.

Die Eigenkapitalrendite konnte die LBBW im vergangenen Jahr auf 9,1 Prozent steigern, die Kosten-Ertragsrelation verbesserte sich auf 59,6 Prozent. Für die Anteilseigner ist eine Dividende von 400 Millionen Euro vorgesehen.

Für das laufende Jahr rechnet die Landesbank mit einem schwierigen Umfeld angesichts geopolitischer Spannungen und einer schwachen Konjunktur. Zudem dürften sich die positiven Impulse aus der Zinsentwicklung abschwächen, hieß es am Mittwoch. Dennoch erwartet die LBBW erneut einen Gewinn vor Steuern von über einer Milliarde Euro. (aa)

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