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LBBW-Personalchefin sieht wachsende Belegschaft dieses Jahr

Die LBBW rechnet mit einer wachsenden Belegschaft in diesem Jahr. Gesucht werden unter anderem IT-Spezialisten und Projektleiter. Sie zu finden ist angesichts des Fachkräftemangels nicht ganz einfach. Die Landesbank testet ein neues Bewerbungssystem und setzt auf interne Ausbildung.

© Hannelore Foerster / Bloomberg

“Da die LBBW in bestimmten Bereichen wachsen will, wird die Mitarbeitendenzahl im Konzern Ende 2024 voraussichtlich über der von Ende 2023 liegen”, sagte Personalchefin Christine Neuberger zu Bloomberg News. “Wir stellen also zusätzliche Menschen in strategischen Wachstumsfeldern ein.”

Gute Leute gerne gesehen
Neben IT-Leuten und Projektleitern sucht die Landesbank beispielsweise auch Mathematiker und Juristen, die sie im Risikocontrolling oder der Compliance einsetzen kann. “Gute Leute in der Kundenberatung sind natürlich auch immer gerne gesehen”, erklärte Neuberger.

Neue Kollegen braucht die Bank nicht nur wegen ihrer Wachstumsambitionen, sondern auch wegen des demografischen Wandels. Viele Kollegen werden die LBBW altersbedingt verlassen. Allein in diesem Jahr handelt es sich dabei laut Neuberger um eine niedrige dreistellige Zahl an Beschäftigten. Das sind weitere Stellen, die besetzt werden müssen.

Mit ihrem Bedarf an Mitarbeitern ist die LBBW nicht allein. Deutschlandweit hatten Banken und Fintechs im vierten Quartal 2023 rund 33.000 offene Stellen öffentlich ausgeschrieben, zeigen Daten, die der Berliner Personalmarkt-Spezialist Index Gruppe für Bloomberg erhoben hat ("Institutional Money" berichtete).

“Angesichts des Fachkräftemangels verlassen wir uns nicht allein auf externes Recruiting”, sagte Neuberger. “Uns ist die eigene Ausbildung von Trainees und Auszubildenden grundsätzlich wichtig.”

Anwerbe-Prämien
Ende November gab es im LBBW-Konzern 144 Trainees, 100 Dual-Studierende und 194 Auszubildende. Von Letzteren machten rund 100 eine Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau, die die LBBW auch künftig anbieten will. “Hinzu kommen Ausbildungsberufe wie Fachinformatiker oder Dialogmarketing”, erklärte Neuberger.

Mit Blick auf das externe Recruiting will die Landesbank künftig schneller werden. Voraussichtlich im zweiten Halbjahr soll ein sogenanntes Quick-Apply eingeführt werden, das in einzelnen Bereichen bereits getestet wurde.

“Ziel ist es, dass Menschen sich mit zwei oder drei Mausklicks bei uns auf offene Stellen bewerben können. Beispielsweise entspannt am Sonntagmorgen am Frühstückstisch”, sagte Neuberger. Registrierungshürden sollen beseitigt werden, Übermittlungen von Dokumenten im ersten Schritt entfallen. “Uns ist es wichtig, schnell eine Verbindung zwischen potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern und uns in der Bank herzustellen.“

Gute Erfahrungen hat die LBBW bereits mit dem Programm "Mitarbeitende-werben-Mitarbeitende" gemacht, das im Jahr 2022 eingeführt wurde. Für jede erfolgreiche Vermittlung gibt es eine Prämie von 1.000 Euro. “Im vergangenen Jahr ging bereits jede fünfte externe Einstellung auf eine entsprechende Empfehlung aus der Bank zurück”, so Neuberger.

Für potenzielle Kandidaten ist das Gehalt oft auch ein Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers. Die LBBW müsse sich hier keinesfalls verstecken, sagte Neuberger. Zugleich stellte die Personalchefin allerdings klar: “Die LBBW steht für faire, marktübliche Gehälter, beteiligt sich aber nicht an einem übertriebenen Wettbewerb um Spitzengehälter.”

Deka-Personalchefin sagt, Mitarbeitersuche dauert heute länger
Angesichts des Fachkräftemangels und des Wettstreits um die besten Köpfe braucht die DekaBank heute mitunter mehr Zeit, um geeignete Mitarbeiter zu finden. Das sagte Kalliopi Minga, Leiterin Strategie und Personal, in einem Interview mit "Finanz-Szene", wie Bloomberg News des Weiteren berichtet.

“Wir finden durchaus geeignetes Personal. Wir brauchen nur etwas länger”, sagte sie. “Man kriegt grundsätzlich etwas weniger Bewerbungen als früher.”

Schwierig sei es unter anderem in den beiden Bereichen IT und Regulatorik. “Weil eben alle Banken, alle Finanzdienstleister viele Menschen suchen, die Regulatorik machen, Projekte machen, ist das entsprechend schwieriger”, sagte Minga. “Wir müssen uns teilweise bei den Bewerbenden bewerben.” (aa)

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