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LBBW erzielt höchsten Gewinn seit 16 Jahren

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) kann nach dem Berlin-Hyp-Kauf den höchsten Halbjahresgewinn seit 2007 vorweisen.

© gesrey / stock.adobe.com

Die LBBW hat nach der Übernahme der Berlin Hyp im ersten Halbjahr den höchsten Gewinn seit mindestens 2007 eingefahren. Während das Geschäft mit Unternehmens- und Privatkunden besonders stark zulegte, fiel der Überschuss im Immobiliensegment geringer aus. Schuld waren Rückstellungen. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Unternehmensangaben.

Nach vorläufigen Zahlen erhöhte sich der konzernweite Gewinn vor Steuern um 45 Prozent auf jetzt 691 Millionen Euro, wie die Landesbank am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Der Vorjahreszeitraum hatte noch nicht die Ergebnisse der Berlin Hyp enthalten, weil die Übernahme erst im Juli 2022 abgeschlossen worden war.

Rückstellungen notwendig
Für das Segment Immobilien/Projektfinanzierungen wies die LBBW allerdings einen Gewinnrückgang auf 119 Millionen Euro aus. Im Vorjahr lag das Ergebnis noch bei 169 Millionen Euro. Der Rückgang ging in erster Linie auf die Bildung von pauschalen "Adjustments" von 83 Millionen Euro in der Risikovorsorge zurück.

Mit solchen Adjustments bereitet sich die LBBW auf mögliche Marktverwerfungen vor, ohne dass es bereits konkrete Ausfälle gibt. Die originäre Risikovorsorge im Segment ist nach Angaben der Bank weiterhin überschaubar.

Die Immobilienmärkte stehen weltweit wegen der stark gestiegenen Zinsen, die Finanzierungen deutlich teurer machen, unter Druck. Besonders betroffen sind dabei Bürogebäude, auf denen zusätzlich der Trend zum Homeoffice lastet. Das Immobilien-Exposure der LBBW inklusive Berlin Hyp belief sich zum Ende des vergangenen Jahres auf 71 Milliarden Euro.

Das Neugeschäft mit Immobilienfinanzierungen ist “angesichts der deutlich negativen Marktentwicklung mit 5,4 Milliarden Euro noch vergleichsweise hoch ausgefallen”, erklärte die LBBW mit Blick auf das erste Halbjahr.

Firmengeschäft brummt
Den größten Beitrag zum Gewinn lieferte in den ersten sechs Monaten das Segment Unternehmenskunden. Hier stieg das Ergebnis vor Steuern um die Hälfte auf 418 Millionen Euro. Gut entwickelten sich unter anderem die Bereiche Corporate Finance sowie das Geschäft mit Absicherungsprodukten gegen Zins-, Währungs- und Rohstoffrisiken. Im letztgenannten Bereich hatte die LBBW zuletzt entsprechende Geschäfte von BayernLB und Helaba übernommen.

Der Gewinn im Kapitalmarktgeschäft war mit 156 Millionen Euro nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr.

Das Segment Privatkunden/Sparkassen vervierfachte den Überschuss nahezu auf 154 Millionen Euro. Die Erträge hätten insbesondere im Einlagengeschäft “deutlich zugelegt, während sich die Kosten nur moderat erhöhten”, hieß es. Zu dem Konzern gehört die BW-Bank, die in Stuttgart als Sparkasse fungiert.

Für das Gesamtjahr strebt die Bank nun einen Vorsteuergewinn von über eine Milliarde Euro an, was Vorstandschef Rainer Neske unlängst angekündigt hatte. (aa)

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