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Jupiter: Jon Little zieht vom Leder

Die britische Fondsgesellschaft Jupiter ringt seit Jahren mit Mittelabzügen. Ein ehemaliger Verwaltungsrat des Anbieters zeigt sich nun erbost über die Entwicklung. Er nennt die Übernahme von Merian und die Wahl des Vorstandschefs Andrew Formica einen Fehler.

Jupiter-Vorstandschef Andrew Formica muss die Aktionäre von seiner Strategie überzeugen.
Jupiter-Vorstandschef Andrew Formica muss die Aktionäre von seiner Strategie überzeugen.© Günter Menzl / Institutional Money

Ein früherer Verwaltungsrat wirft dem britischen Asset Manager Jupiter vor, "vom Weg abgekommen" zu sein. Zudem sei die Ernennung von Vorstandschef Andrew Formica "ein Fehler" gewesen, schreibt Jon Little, der von 2011 bis 2016 in dem Kontrollgremium der Fondsgesellschaft saß. Dies berichten übereinstimmend die Wirtschaftszeitung "Financial Times" und der Branchendienst "Financial News". Beide berufen sich auf das Schreiben von Little an die aktuelle Jupiter-Verwaltungsratschefin Nichola Pease.

Jupiter litt in den vergangenen Jahren unter anhaltenden Mittelabzügen durch Kunden. Diese erreichten gut 16 Milliarden britische Pfund (18,7 Mrd. Euro) über die vergangenen vier Jahre. Allein für das erste Quartal 2022 stehen unter dem Strich Abflüsse in Höhe von 1,6 Milliarden Pfund zu Buche. "All diese unglücklichen Faktoren haben dazu geführt, dass der Aktienkurs in den letzten fünf Jahren um fast 70 Prozent und in den letzten drei Jahren um etwa 50 Prozent gesunken ist, was dazu geführt hat, dass viele Ihrer treuen, langfristigen Investoren - darunter viele Mitarbeiter im Ruhestand - erhebliche Verluste hinnehmen mussten", schreibt Little.

"Schaden selbstverschuldet"
Zwar sei das Haus auch vor einige "unglückliche Herausforderungen" gestellt worden. So habe der Abgang des Starmanagers Alexander Darwall im Jahr 2019 zu empfindlichen Mittelabzügen geführt. Gleichwohl ist Little der "festen Überzeugung, dass ein Großteil des Schadens selbstverschuldet ist." Der Ex-Aufsichtsrat verweist dabei auf die Übernahme von Merian Global Investors. "Ein Generalist, der einen anderen Generalisten kauft, der in der jüngeren Vergangenheit eine schlechte Leistung erbracht hat, ist das Schlimmste, was es geben kann", argumentiert Little.

Auch die Ernennung von Jupiter-Chef Formica, der 2019 Maarten Slendebroek an der Jupiter-Spitze ablöste, hält Little für eine schlechte Wahl. "Ich bin der Meinung, dass dies mit unangemessener Eile und ohne angemessene Berücksichtigung der damit verbundenen Risiken geschehen ist", so der kritische Aktionär. Es sei bezeichnend, dass die Marktkapitalisierung des fusionierten Unternehmens derzeit unter dem Wert liegt, den beide Unternehmen vor der Fusion als unabhängige Gesellschaften aufwiesen. "Es ist schwer zu verstehen, wie ein vernünftiger Verwaltungsrat zu dem Schluss kommen konnte, dass Formica 'genau der richtige Mann für den Job' ist", wettert Little.

"Respektieren die Ansichten"
Ein Sprecher von Jupiter sagte den Berichten zufolge, das Haus "respektiere die Ansichten unserer Aktionäre". "Wir haben eine klare, konsistente Strategie, auf deren Umsetzung wir uns konzentrieren", teilte die Fondsgesellschaft weiterhin mit. "Wir sind zuversichtlich, dass wir das richtige Fundament gelegt haben, um diese Strategie umzusetzen. Wir stützen uns dabei auf ein starkes Kapitalpuffer. Wir werden den Markt weiterhin über unsere Fortschritte auf dem Laufenden halten." (ert)


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