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Good News: Deutsche Banken schreiben viel mehr Jobs aus

Banken und Kreditinstitute haben in Deutschland im dritten Quartal fast 26 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben als noch im selben Zeitraum des Vorjahres. Möglicher Treiber ist der Mangel an Fachkräften gewesen, über den zuletzt einige Banken-Chefs berichtet hatten.

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Gute Nachrichten für Professionals aus der Finanzbranche: Der Bankensektor hat zumindest im dritten Quartal im Jahresvergleich mehr Personal gesucht. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen belief sich zwischen Juli und September auf 29.696 Positionen. Ein Jahr zuvor waren es 23.661 Stellen. Das geht aus einer Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe hervor, die Bloomberg News exklusiv vorliegt und über deren Highlights berichtet wird.

Die Index Gruppe wertet für ihre Statistiken zum Stellenmarkt 190 Printmedien, 212 Online-Stellenbörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie die Webseiten von rund 136.000 Firmen aus.

Großer Umbruch
“Im Bankensektor macht sich der Fachkräftemangel jetzt immer deutlicher bemerkbar. Trotz Filialschließungen benötigt die Branche neue Mitarbeiter, um die Digitalisierung voranzutreiben und den Renteneintritt der Babyboomer zu kompensieren”, sagte Jürgen Grenz, Chef der Index Gruppe.

Schon vergangenes Jahr hatte beispielsweise LBBW-Chef Rainer Neske vor einem Fachkräftemangel in seiner Branche gewarnt. Er verwies auf sich verändernde Anforderungsprofile, etwa mit Blick auf Informationstechnologie. Die DZ Bank kündigte vergangene Woche an, vor diesem Hintergrund mehr Stellen für Nachwuchskräfte schaffen zu wollen (Institutional Money berichtete).

In Summe ist die Beschäftigung im Bankensektor jedoch rückläufig, weil etwa im Filialgeschäft Stellen wegfallen. Vergangenes Jahr schrumpfte die Zahl der Mitarbeiter im deutschen Kreditgewerbe um 2,1 Prozent auf 540.950, zeigen Daten des Arbeitgeberverbands AGV Banken.

Welche Experten werden gesucht?
Mit Blick auf das dritte Quartal schrieb die Branche die meisten Stellen im Bereich Finanz- und Rechnungswesen, Controlling und Versicherungen aus. Es waren 12.487 Jobs. Das ist fast die Hälfte aller vom Sektor ausgeschriebenen Positionen im dritten Quartal, und ein Anstieg von einem Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auf den nächsten vier Plätzen folgen Vertrieb und Verkauf mit 5.809 Stellen, Unternehmensführung/Management mit 3.829 Jobs, IT- und Telekommunikation mit 3.205 Positionen sowie Sekretariat/Office Management und Verwaltung mit 3.084 Stellen zwischen Juli und September, wie nachfolgende Grafik zeigt:

Interessante Entwicklung
Den mit Abstand größten Sprung zwischen dem dritten Quartal des vergangenen und des laufenden Jahres gab es im Bereich Gesundheit/Medizin/Soziales. Hier schrieb die Bankenbranche nach dem Höhepunkt der Covid-Pandemie insgesamt 650 Arbeitsplätze aus, ein Plus von unterm Strich gleich 223 Prozent.

Auch Vorstände und Geschäftsführer wurden mit 219 freien Stellen häufiger gesucht als im Vorjahreszeitraum, als der Wert bei 169 lag.

Frankfurt ist und bleibt die Finanzmetropole
Frankfurt führt derweil die Liste der Städte an, in denen die meisten Stellen zu besetzen waren. Insgesamt 3.880 Stellen wurden hier ausgeschrieben, fast die Hälfte mehr als noch im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Finanzmetropole profitiert unter anderem auch davon, dass Banken nach dem Brexit Stellen nach Deutschland verlagern.

Auf den nächsten Rängen folgen Berlin, die Heimat vieler Fintech-Unternehmen, mit 2.540 Jobs, München mit 1.755 Positionen, Düsseldorf mit 1.501 Stellen und Hamburg mit 1.447 Posten. (aa)

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