Logo von Institutional Money
| Vermischtes

GAM: Internet-Milliardär steigt ein

Die strauchelnde Schweizer Fondsgesellschaft GAM sucht einen Käufer. Mitten in die Verhandlungen hinein sichern sich nun ein Genfer Vermögensverwalter und ein französischer Milliardär einen Minderheitsanteil. Will die neue Gruppe einen Deal blockieren?

© carballo / stock.adobe.com

Die Investorengruppe Newgame hat einen Anteil in Höhe von 7,5 Prozent der ausstehenden Aktien der strauchelnden Fondsgesellschaft GAM erworben. Dies teilte die Schweizer Gesellschaft mit. Hinter der Gruppe, die sich selbst mal NewGAMe, mal NewGAM schreibt, stecken der Genfer Vermögensverwalter Bruellan sowie die französische NJJ Holding. Dabei wiederum handelt es sich um eines der beiden Investmentvehikel des französischen Internetmilliardärs Xavier Niel. Dieser besitzt über seine Gesellschaften NJJ und Iliad Anteile an Telekommunikationsbetreibern auf der ganzen Welt.

Der Einstieg der Investorengruppe birgt Zündstoff. Denn die seit Jahren unter Mittelabzügen leidende GAM sucht einen Käufer. Gespräche mit dem britischen Haus Liontrust scheinen weit fortgeschritten zu sein. Mit ihrem Minderheitsanteil könnte Newgame einen Deal torpedieren. Ob das auch die Absicht der Gruppe ist, erscheint bislang unklar. In einer Mitteilung äußert sich Newgame eher nebulös zu den Absichten. Die Koalition wird von dem Hedgefonds-Profi Albert Saporta geleitet.

"Ruf als erstklassiger Asset Manager wiederherstellen"
Die Gruppe habe in GAM investiert, "weil sich die Gelegenheit bietet, den Ruf als erstklassiger Asset Manager wiederherzustellen". Newgame sei überzeugt, dass die GAM-Aktien unterbewertet seien und sich ein erhebliches Potenzial biete. Voraussetzung sei, dass die Gesellschaft einen erfolgreichen Turnaround vollziehen und sich auf Kerngeschäfte wie das Wealth Management für Hochvermögende sowie die spezialisierte Vermögensverwaltung konzentrieren würde. Dafür müsse eine effizientere Unternehmensstruktur geschaffen werden.

"Die Gruppe ist überzeugt, dass jede strategische Transaktion, die der Verwaltungsrat von GAM vorschlägt, dieses Potenzial widerspiegeln muss", heißt es in der Mitteilung weiter. Diese Formulierung könnte darauf hindeuten, dass Newgame eher auf einen Unternehmensumbau GAMs aus eigener Kraft denn auf einen Verkauf hinwirken möchte. Bislang äußerte sich die Gruppe nicht näher dazu. Die Führungen von Newgame und Bruellan brächten jedenfalls umfangreiche Erfahrungen im Asset Management sowie in der Unternehmenssanierung mit, heißt es in der Mitteilung. (ert)

Dieses Seite teilen