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Frankfurt: Aus leeren Büros könnten tausende neue Wohnungen werden

Leerstehende Büros in Frankfurt könnten zu begehrtem Wohnraum umgebaut werden. Eine Studie zeigt das Potenzial auf.

© Stockbym / stock.adobe.com

Durch die Umwandlung leerstehender Büroflächen könnten in Frankfurt rund 7.450 Wohnungen für 12.600 Menschen entstehen. Das geht aus Zahlen hervor, die Bloomberg vom Ifo Institut zur Verfügung gestellt wurden. Grundlage ist eine gemeinsame Studie mit dem Makler Colliers, merkt die Nachrichtenagentur Bloomberg in ihrem Bericht an.

“Leerstehende Büros können den Wohnungsmangel in den Großstädten lindern”, sagte ifo-Forscher Simon Krause, Co-Autor der Studie.

Den Angaben zufolge sind rund 30 Prozent der leerstehenden Büroflächen in technischer und baurechtlicher Hinsicht in Wohnraum umwandelbar. Bezogen auf den aktuellen Büroleerstand in Frankfurt entspricht dies 300.000 Quadratmetern. Betrachtet man den künftig sinkenden Büroflächenbedarf, kämen weitere etwa 400.000 Quadratmeter hinzu.

Durch die Umwandlung in Wohnungen gehen ungefähr 20 Prozent an Fläche verloren. Berücksichtigt man dies, legt eine Wohnungsgröße von 77 Quadratmetern und eine Haushaltsgröße von 1,7 Personen zugrunde, ergibt sich der Wert von 7.450 Wohnungen für 12.600 Menschen in Frankfurt.

“Jedes vierte große Dienstleistungsunternehmen reduziert seine Büroflächen und 20 Prozent verlagern mindestens einen Bürostandort. Durch Homeoffice wird der Leerstand und das Risiko von Bürogebäuden ohne Nachnutzung weiter steigen”, sagte Krause zu den Studienergebnissen.

Colliers zufolge lag die Büro-Leerstandsquote in Frankfurt zuletzt bei 9,8 Prozent. Das heißt, ein Zehntel der Büroflächen waren ohne Nutzer.

Auch bei vielen Frankfurter Banken ist Homeoffice nicht mehr wegzudenken, wie Äußerungen aus den vergangenen Wochen zeigen.

So hatte DZ-Bank-Chef Cornelius Riese erklärt, dass die Präsenz in seinem Haus bei etwa 50 Prozent im Vergleich zu der Zeit vor Corona liegt. Und Helaba-Chef Thomas Groß sagte, dass bei seiner Bank schon seit langer Zeit eine 50-Prozent-Orientierung für das Homeoffice gelte und dass das auch so bleiben solle.

Auf der anderen Seite ist in Frankfurt die "Return-to-Office"-Rate auf beachtliche 92 Prozent gestiegen. Das könnte für andauernd hohen Bürobedarf sprechen. (aa)

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