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Ex-Aufhäuser-Banker wollen nach MBO expandieren, Apple entfernt

Nach der Übernahme von Hauck & Aufhäuser Schweiz durch die Belegschaft wollen die neuen Eigentümer mit ihrer Firma expandieren. Das verwaltete Vermögen soll sich auch aufgrund eines besonders strengen ESG-Ansatzes verdoppeln. Das führt nun zur Entfernung der Apple-Aktie aus dem Portfolio.

Das Unternehmen Apple ist bei strengen Nachhaltigkeitsanlegern nicht wohl gelitten.
 
Das Unternehmen Apple ist bei strengen Nachhaltigkeitsanlegern nicht wohl gelitten.
 © Brent Lewin / stock.adobe.com

Die Hauck & Aufhäuser Schweiz AG, die nach dem Management Buyout (MBO) am Markt als neu firmierte Arete Ethik Invest AG auftritt, hat viel vor. Potenzial sieht der Zürcher Asset Manager auf dem Heimatmarkt, nachdem wegen der Anbindung an die Frankfurter Hauck & Aufhäuser Privatbankiers der Fokus bislang auf Deutschland lag. Künftig wollen wir verstärkt auch in der Schweiz mehr Kunden gewinnen”, sagte Verwaltungsratspräsident Oliver Fischer im Interview mit Bloomberg. Gespräche zwischen Arete Ethik Invest und möglichen Joint-Venture-Partnern laufen.

Fischer und seine Mitstreiter hatten die Firma im Februar dieses Jahres von den Alteignern um Hauck & Aufhäuser erworben. Zuletzt kümmerten sich die elf Mitarbeiter um eine halbe Milliarde Euro an Kundengeldern. Ab spätestens 2023 soll daraus über eine Milliarde Euro werden.

Dabei geraten gerade kleine Asset Manager in Europa zunehmend unter Druck, zeigt eine Studie der Managementberatung ZEB aus Münster. Demnach waren es zuletzt vor allem die großen Wettbewerber, die sich bei Zuflüssen und Margen besser hielten. Das sei ein Zeichen der Branchen-Konzentration.

Apple ist nicht gut genug
Punkten will Arete in diesem Umfeld mit ethischen und nachhaltigen Anlagen. Dabei geht die Firma weiter als einige andere ESG-Anbieter. So wurde die Aktie von Börsenliebling Apple auf die rote Liste gesetzt. “Die maximierende Gewinnorientierung erfolgt dort zu oft noch zu Lasten der Gesellschaft und Umwelt”, sagte Geschäftsführer Roman Limacher.

Seinen Worten zufolge habe der Zeitpunkt für das Buyout gepasst, was auch mit einer Strategieanpassung bei den Alteigentümern zusammenhänge. Für die nun eigenständige Schweizer Firma sieht er Vorteile. „Strategische Entscheidungen können jetzt schneller fallen”, sagte Limacher. An der Zusammenarbeit mit Hauck & Aufhäuser will seine Firma weiter festhalten. Geplant sei zudem, noch zwei oder drei zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. (aa)

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