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DZ-Bank-Chef: Signa-Engagement war "Fehlinvestition"

Die DZ Bank hat sich in Person ihres Chefs vor kurzem selbstkritisch zum Engagement der Tochter R+V Versicherung beim insolventen Signa-Immobilienimperium geäußert.

Cornelius Riese, DZ Bank
Cornelius Riese, DZ Bank© Dirk Moll / DZ Bank

“Am Ende muss man klar sagen, das war eine Fehlinvestition. Ich denke, da muss man gar nicht drumrumreden”, sagte Cornelius Riese, Co-Chef der DZ Bank, bei einer Veranstaltung in Frankfurt. Er verwies darauf, dass die Geschäftsbeziehung zu Signa bereits seit rund 15 Jahren bestanden habe. Das berichtet Bloomberg News.

"robuster dreistelliger Millionenbetrag”
Die R+V ist bei Signas größten Immobiliensparten Aktionärin, besitzt nachrangige Signa-Genussscheine und hat eine von Signa begebene 99-jährige Schuldverschreibung gezeichnet, die mit der Postsparkasse, einem Jugendstil-Denkmal in der Wiener Innenstadt besichert ist. Steigende Zinsen und sinkende Bewertungen hatten das Immobilien-Konglomerat von René Benko Ende letzten Jahres zusammenbrechen lassen.

“Wenn irgendwas nicht funktioniert hat, gehört es auch zur Risikokultur, da mal kritisch draufzugucken”, sagte Riese. “Hätte man eigentlich was besser machen können? Hätte man zu irgendeinem Zeitpunkt noch früher aussteigen können? Das sind die Fragen, die man sich stellt. Also, insofern kein Ruhmesblatt.”

Bei den Investitionen handelt es sich Riese zufolge um einen “robusten dreistelligen Millionenbetrag”. Auf was genau sich diese Angabe bezieht, wollte er auf Nachfrage nicht erörtern. Er sagte jedoch, das Thema sei 2023 verarbeitet worden. Personelle Konsequenzen werde es wohl nicht geben.

Trotz Signa war es der R+V Versicherung im vergangenen Jahr gelungen, den Vorsteuergewinn auf rund 1,0 Milliarden Euro zu steigern. Sie trug damit deutlich zum Jahresgewinn der DZ Bank Gruppe bei.

Neben der R+V hatten weitere Versicherer in Signa-Genussscheine investiert, darunter Continentale Lebensversicherung und Volkswohl Bund Leben, zeigen Insolvenzunterlagen.

Innerhalb der DZ Bank hatte es zudem noch eine Signa-Geschäftsbeziehung “in sehr überschaubarem Umfang bei der DZ Hyp” gegeben, sagte Riese. Es handele sich dabei um abgesicherte Immobilienfinanzierungen. Informierten Kreisen zufolge beläuft sich das Engagement auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

In den Insolvenzunterlagen von Signa Prime Selection wird die DZ Hyp als Gläubiger für ein Projekt direkt am Frankfurter Opernplatz genannt, wie Bloomberg anmerkt. In den Unterlagen der Schwestergesellschaft Signa Development Selection wiederum sei die DZ Hyp als Gläubiger für das Bauvorhaben Flüggerhöfe in Hamburg zu finden. (aa)

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